Garderoben selber bauen

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Jacken, Mäntel, Mützen, Schuhe, Taschen, Schirme: In einer Garderobe müssen jede Menge Sachen verstaut werden. Nicht selten führt das zu chaotischen Zuständen im Flur. In vielen Haushalten werden herumfliegende Anoraks und Handschuhe werden dann stillschweigend akzeptiert. Es gibt aber Lösungen, die sich mit ein paar Handgriffen sogar selber bauen lassen und absolute Hingucker sind.

Bevor der Heimwerker loslegt, sollte er allerdings genau überlegen, was alles an der Garderobe Platz haben muss - und wie viel die Garderobe selbst einnehmen darf, rät der Designer Christian Lehmann aus Zürich, der selbst Bauanleitungen für Möbel entwirft. Denn gerade Flure sind oft eher schmal geschnitten. "Kleiderbügel zum Beispiel ragen dann häufig zu weit in den Raum hinein und beengen den Durchgang", bestätigt Heimwerker-Expertin Mareike Hermann von der DIY-Academy in Köln. "Oft eignet sich in diesem Fall eher eine Hakenleiste, bei der die Mäntel flach an der Wand hängen."

Zudem muss geklärt werden, wo neben den Jacken Hüte, Schals, Regenschirme und Schuhe verstaut werden können. Ebenfalls eine Rolle spielt, ob Kinder im Haus sind, die niedrigere Haken benötigen als die Erwachsenen. Und dann geht es natürlich um das Design der Garderobe. "Garderoben sind in den verschiedensten Formen denkbar", sagt Gereon Bründt von der in Hamburg erscheinenden Zeitschrift "Selbst ist der Mann". Von dem Modell "3-Haken-an-der-Wand" bis zum beleuchteten Einbauschrank sei alles möglich.

Sinnvoll ist es daher, sich nach Vorbildern umzuschauen. "Gehen Sie durch Möbelhäuser, blättern Sie in Zeitschriften, recherchieren Sie im Internet", rät Bründt. "Und stellen Sie sich immer die Frage, ob Ihre handwerklichen Fähigkeiten und auch Ihr Werkzeug ausreichen, um diese spezielle Garderobe nachzubauen."

Aus ungewöhnlichen Materialien können selbst Heimwerker ohne große Erfahrung individuelle Garderoben bauen, sagt Mareike Hermann. Schon eine einfache Hakenleiste wird mit etwas Fantasie zum Hingucker, wenn zum Beispiel künstliche Hirschgeweihe oder Maurerkellen als Aufhänger dienen. Auch "Pömpel", also Saugglocken für Kloverstopfungen, lassen sich zu einer extravaganten Garderobe umfunktionieren: "Wenn man die an der Wand montiert und in die Griffe Schlitze sägt, kann man daran prima Kleiderbügel aufhängen." Eine Kleiderstange für Fußballfans kann auch eine ausgediente Kickerstange sein, deren Figuren als Haken dienen. "Oder zwei Vogelhäuschen seitlich aufgehängt mit einer Kleiderstange im Einflugloch - so etwas hat nicht jeder im Flur."

Erste Schritte zur Garderobe Marke Eigenbau sind eine genaue Zeichnung und eine Materialliste, damit nicht mittendrin plötzlich ein paar Schrauben oder Bretter fehlen. Auch die Beschaffenheit der Flurwände ist ein Aspekt, den der "Do-It-Yourselfer" vor Baubeginn prüfen sollte. "Jacken und Mäntel können einiges wiegen", erklärt Hermann. "Deswegen sollte die Wand, an die eine Garderobe gehängt wird, fest genug sein und es muss der passende Dübel zum vorhandenen Mauerwerk gewählt werden."

Bei der Materialauswahl sind kaum Grenzen gesetzt. "Rohre oder gehobelte Holzlatten sind für den Laien am einfachsten zu bearbeiten", sagt Christian Lehmann. Aber auch Metall, Spiegelplatten, Acryl, Porenbetonsteine oder Gipskarton sind denkbar.

INFO: www.machsdirselber.ch, www.diy-academy.eu

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