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Im Zirkus Zuhause: Bernhard Paul Roncalli zeigt seine Wiener Wohnung

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Circus-Roncalli-Mastermind Bernhard Paul entführt uns in seine Jugendstilperle: Eine Welt der Nostalgie und Liebe zum Detail.

Eine Homestory mit dem österreichischen Zirkusdirektor, der seit 1975 Jung und Alt, Groß und Klein verzaubert, ist ähnlich beeindruckend wie ein Besuch in seiner imposanten Circus-Roncalli-Manege, die im nächsten Jahr wieder in Wien gastieren wird.

Dabei könnte man mit Bernhard Paul eigentlich eine ganze Homestory-Serie produzieren – schließlich hat der als Clown Zippo ebenso gewitzte wie als Unternehmer gewiefte gebürtige Niederösterreicher eine Menge Wohnsitze: eine Wohnung in Köln, ein Traumhaus auf Mallorca, freilich seinen luxuriösen Zirkus-Wohnwagen – und eben die Otto-Wagner-Jugendstilperle am Wiener Naschmarkt, die wir für LIVE&STYLE besuchen durften.

Nostalgie-Paradies 

150 Quadratmeter in der Belle Etage verwandelte der Kreative in ein regelrechtes Paradies für Nostalgiker und Sammler, wie der 76-Jährige selbst zeit seines Lebens einer ist. „Ich habe in Köln mehrere Hallen, die voll mit Antiquitäten, Bildern, Sammlerstücken und unzähligem Zeug ist, das ich im Laufe meines Lebens auf der ganzen Welt erworben habe“, beginnt Bernhard Paul zu erzählen, während er sich lässig in seine riesige Couch im typischen Roncalli-Rot-und-Gold-Design lehnt. „Diese Hallen sind mein persönlicher Ikea. Wenn ich eine Wohnung oder ein Haus einrichte, fahre ich dorthin und stelle die gesamte Einrichtung zusammen.“

Nur die riesige Couch in Rot und Gold wurde extra für die Altbauwohnung gekauft. Alles andere holte Paul aus seinen Antiquitäten-Lagerhallen in Köln.

Nur die riesige Couch in Rot und Gold wurde extra für die Altbauwohnung gekauft. Alles andere holte Paul aus seinen Antiquitäten-Lagerhallen in Köln.

© J. Kernmayer
× Nur die riesige Couch in Rot und Gold wurde extra für die Altbauwohnung gekauft. Alles andere holte Paul aus seinen Antiquitäten-Lagerhallen in Köln.

Buntes Treiben im Zirkus-Leben

Ganze Bücher kann der einstige „profil“-Art-Director mit Geschichten aus seinem vollen Leben zwischen der Kindheit in bescheidenen Verhältnissen und seinem heutigen, nicht minder bodenständigen Werken und Wirken in der Glamourwelt füllen. In seiner Autobiografie „Meine Reise zum Regenbogen“ (Brandstätter Verlag) erzählt Paul darüber, wie er schon als kleiner Bub vom Zirkusleben träumte.

All for Art for All... lautet der Titel der aktuellen Show des Circus Roncalli, mit dem sich Paul einst seinen Lebenstraum erfüllte.

All for Art for All... lautet der Titel der aktuellen Show des Circus Roncalli, mit dem sich Paul einst seinen Lebenstraum erfüllte.

© J. Kernmayer
× All for Art for All... lautet der Titel der aktuellen Show des Circus Roncalli, mit dem sich Paul einst seinen Lebenstraum erfüllte.

Damals im niederösterreichischen Wilhelmsburg, wo Paul übrigens die Wohnung, in der er aufwuchs, nach dem Tod des Vaters detailgetreu restaurierte, sodass sie heute exakt so aussieht wie in den 1950er-Jahren. „Ab und zu fahre ich hin, aber die vielen Erinnerungen an meine Eltern und meinen Bruder, die alle schon verstorben sind, schmerzt sehr“, sagt der Urenkel von Josef Weyl, dem Textdichter von Johann Strauss.

Kaffeehauskultur. Ein Schild aus dem Wiener Café Savoy aus den 1950er-Jahren ziert den Esstisch.

Kaffeehauskultur. Ein Schild aus dem Wiener Café Savoy aus den 1950er-Jahren ziert den Esstisch.

© J. Kernmayer
× Kaffeehauskultur. Ein Schild aus dem Wiener Café Savoy aus den 1950er-Jahren ziert den Esstisch.

Thematisch zurück in Wien, kommen wir in Bernhard Pauls Altbauwohnung mit Blick auf den Naschmarkt nicht aus dem Schauen, Entdecken und Lauschen nostalgischer Geschichten heraus. Während seine Langzeitliebe Eliana, selbst Schwester des Kult-Clowns David Larible und Mutter der schönen Paul-Töchter Lili (25) & Vivian (34) und Sohn Adrian (32), das Lilienporzellan aus der alten Küchenkredenz zaubert, flanieren wir mit dem Zirkusdirektor durch einen Bruchteil seiner Erlebnisse.

Die Garderobe im Vorraum gestaltete der Nostalgiker und Liebhaber alter Wiener Kaffeehäuser wie ein Café. An der Wand hängen Fotos mit Widmungen seiner Idole – darunter Kabarett-Legende Karl Farkas.

Die Garderobe im Vorraum gestaltete der Nostalgiker und Liebhaber alter Wiener Kaffeehäuser wie ein Café. An der Wand hängen Fotos mit Widmungen seiner Idole – darunter Kabarett-Legende Karl Farkas.

© J. Kernmayer
× Die Garderobe im Vorraum gestaltete der Nostalgiker und Liebhaber alter Wiener Kaffeehäuser wie ein Café. An der Wand hängen Fotos mit Widmungen seiner Idole – darunter Kabarett-Legende Karl Farkas.

Darunter freilich viele mit berühmten Wegbegleitern wie Manfred Deix, dessen Zeichnungen den Flur säumen. Stunden und Tage könnte man hier mit dem Zeitreisen verbringen. Das Bezaubern und In-andere-Welten-Entführen ist nicht umsonst Bernhard Pauls Beruf. Nein – vielmehr Berufung. 

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