Zuhause beim Volks-Rock’n’Roller

Das bodenständige Bauernhaus von Andreas Gabalier

Teilen

In der steirischen Ramsau hat sich Andreas Gabalier seinen Traum erfüllt – und ein 400 Jahre altes Bauernhaus zum Wohnjuwel verwandelt. 

Ein völlig undichtes Dach, morsche Böden, weder Wasser noch Strom ... so fand Andreas Gabalier im Winter 2013/2014 sein Traumhaus vor. Die allergrößte Liebe auf den ersten Blick war es nicht, wie der erfolgreiche Volks- Rock’n’Roller in seinem soeben erschienen ersten eigenen Magazin verrät, in dem er sich privat wie nie zeigt. „Ich hab mir das nicht so richtig vorstellen können“, so der 38-jährige Künstler über die Haus-Restaurierung, die ihm sein Bruder, Tänzer Willi Gabalier, schmackhaft machte.

Umgeben von Äckern, Wiesen und Wäldern fand Gabalier sein privates Paradies: den Angererhof in der Steiermark. 

Umgeben von Äckern, Wiesen und Wäldern fand Gabalier sein privates Paradies: den Angererhof in der Steiermark. 

© Harald Eisenberger
× Umgeben von Äckern, Wiesen und Wäldern fand Gabalier sein privates Paradies: den Angererhof in der Steiermark. 

Rustikal trifft auf modern

Zusammen mit einem Baumeister vom Denkmalamt zeigte Willi seinem berühmten Bruder einen vergleichbaren, aber bereits renovierten Hof. Der Rest ist die Geschichte einer großen Liebe. Denn mit ebensolcher ließ Andreas Gabalier dem 400 Jahre alten Angererhof in der Ramsau neues Leben einhauchen. Ohne dabei das Gefühl zu haben, dass er ihm auch wirklich gehört. Er sehe sich vielmehr als Weggefährte des historischen Anwesens, „der halt ein Stück des Weges mitgehen darf“, so der Sänger, der in Graz aufwuchs und heute zwischen Steiermark und Wörthersee pendelt.

Mit Liebe und Demut ließ der Musiker das Haus in der Ramsau herrichten. Im Vorzimmer hängt der – eingerahmte – Trachtenjanker, den er als Zweijähriger trug.  

Mit Liebe und Demut ließ der Musiker das Haus in der Ramsau herrichten. Im Vorzimmer hängt der – eingerahmte – Trachtenjanker, den er als Zweijähriger trug.  

© Harald Eisenberger
× Mit Liebe und Demut ließ der Musiker das Haus in der Ramsau herrichten. Im Vorzimmer hängt der – eingerahmte – Trachtenjanker, den er als Zweijähriger trug.  

Rund 190 Quadratmeter ebenso romantischer wie bodenständiger Rückzugsort entstanden bei der Restaurierung, bei der es Gabalier vor allem auf eines ankam: Möglichst vieles original zu belassen und somit die einzigartige Atmosphäre zu bewahren. Die wunderschönen, aber völlig desolaten Türen, jahrhundertealte Holz-Böden und -Decken wurden aufwendig hergerichtet, die Fenster mit Windfängen und Schmiedeeisen in der Mitte nachgebaut.

Das Einzige, was der Musiker – mit Einwilligung des Denkmalamts – verändern ließ: er öffnete die Küche zur Stube und schuf somit das Zentrum seines Traumhauses. Samt grünem Kachelofen mit Ofenbankerl und angeschlossenem Tischherd. „Weil mir wichtig war, dass es gleich warm wird. Und weil der Herd über den Ofen abzieht, hast jetzt sofort die Wärme da“, erklärt Andreas Gabalier. Oft kommt er nur für eine Nacht, manchmal gleich für ein paar Tage in die idyllische Ramsau, um Abstand vom Trubel seines Erfolgs zu bekommen und neue Kraft für seine Arbeit zu schöpfen.

Rustikal, aber modern ist auch das Badezimmer mit großer Dusche unter der schönen Holzdecke.

Rustikal, aber modern ist auch das Badezimmer mit großer Dusche unter der schönen Holzdecke.

© Harald Eisenberger
× Rustikal, aber modern ist auch das Badezimmer mit großer Dusche unter der schönen Holzdecke.

Kraftort

Den Drang nach Luxus habe der Kultbarde, der bis dato rund 6 Millionen Tonträger verkauft hat und mit „Dirndl – Wahnsinn – Hulapalu!“ derzeit durch Europa tourt, bis heute nicht. Das einzig „luxuriöse“ im Angererhof sei eine moderne Heizung, wobei „wir diese so eingebaut haben, wie es halt irgendwie gegangen ist und wie es das Haus zugelassen hat. Mir ging es nie darum, dass ich hier herinnen so was wie eine Sauna hab oder stylische Elemente.“

In der guten Stube macht es sich der Superstar auf dem Ofenbankerl gemütlich. Die Bauerntruhe hat seine Tante restauriert. Das Bild darüber hing früher in der Küche von Gabaliers Großmutter.  

In der guten Stube macht es sich der Superstar auf dem Ofenbankerl gemütlich. Die Bauerntruhe hat seine Tante restauriert. Das Bild darüber hing früher in der Küche von Gabaliers Großmutter.  

© Harald Eisenberger
× In der guten Stube macht es sich der Superstar auf dem Ofenbankerl gemütlich. Die Bauerntruhe hat seine Tante restauriert. Das Bild darüber hing früher in der Küche von Gabaliers Großmutter.  

Liebe zum Detail

Schöne Erinnerungen – wie ein Bild, das einst bei seiner Oma in der Küche hing, oder die von seinem Opa handgeschnitzte Wanduhr sind das, was Gabaliers Herz erwärmt. „Das Haus ist voller Andenken.“ Im Vorraum hängt ein besonderes Geschenk seiner Mutter Huberta: Andis erster Trachtenjanker, den er als Zweijähriger trug. Zu einer Zeit als noch niemand ahnte, dass eines Tages in seinem Traumbauernhaus eine Couch stehen würde, auf der – ins Hirschleder gestickt – die Bezeichnung prangt, mit der er einzigartige Musikgeschichte schreibt: „Volks-Rock’n’Roller“. 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten