Was sind die Schlüssel zu einem ausgewogenen Lebensstil? Worauf kommt es an, um fit, gut versorgt und glücklich zu sein? Eine einzige Faustformel gibt es nicht, aber stattdessen viele gute Tipps zu Ernährung, Sport und mehr.
Der Trend zur Selbstoptimierung treibt viele Menschen immer weiter weg von realistischen, alltagstauglichen Maßnahmen und in die Hände von belastendem Perfektionismus sowie unrealistischen Zielen. Doch auch eine Gegenbewegung wird immer lauter, die Gesundheit als Ganzes betrachtet und keinen falschen Idealen nachjagt. Die Symbiose von gesundem Kopf und Körper steht im Vordergrund.
Das große Ganze
Dieses Konzept lebt und teilt auch Model und Health- und Ernährungscoach Shermine Shahrivar in ihrem kürzlich erschienen Buch „Die Happy Life Diät. Der intuitive Weg zu einem glücklichen Ich“ (Gräfe und Unzer Verlag). Wer von dem Titel ein klassisches „Diät-Buch“ erwartet, wird überrascht sein, denn: Die Autorin setzt auf ein Rundum-Programm für ein besseres und gesünderes Leben. Dieses gestaltet sie anhand von „sechs Säulen des Wohlbefindens“: „Beziehungen, Spiritualität, Sexualität, Ernährung, Beauty und Sport“, wie Shahrivar schreibt. „Jede einzelne [dieser Säulen] ist ein wichtiger Aspekt dieses Buches, das eine Hilfestellung für jeden sein soll, der sich auf die Suche machen möchte nach einem ausgewogenen Leben und einem gesunden Körpergefühl.“
In diesem Artikel schenken wir den Passagen zu Ernährung und Bewegung besondere Beachtung, wenngleich diese nur Teile der großen Gleichung sind.
Gesunde Ernährung ohne Verzicht
Von Crash-Diäten oder Verboten hält Ernährungscoach Shermine wenig: „Ich bin kein Fan von Enthaltsamkeit, Diätwahn und Selbstgeißelung“, schreibt sie. „Ich bin der festen Überzeugung, dass der Schlüssel zum eigenen Idealgewicht nicht zwischen Kalorienzählen und Jogurtbechern liegt.“ Vielmehr ginge es um bewussten Konsum und Achtsamkeit. Auch ein Umdenken hinsichtlich Kalorien ist der Autorin wichtig: Zum einen dürfe Kalorienzählen nicht zur Obsession werden und zum zweiten müsse zwischen „guten“ und „schlechten“ Kalorien unterschieden werden. „Eine Avocado hat sicherlich mehr Kalorien als ein Muffin, aber sie enthält die Nährstoffe, die uns guttun, mit denen unser Organismus arbeiten kann. Der Muffin hat vielleicht weniger Kalorien, aber auch null Nährwert“, so Shahrivar. Ein fester Teil ihrer eigenen Ernährungsphilosophie ist das Intervallfasten. Im Gegensatz zu Crash-Diäten ermögliche es Gewichtsverlust oder ein müheloses Halten des Gewichts, ohne den Stoffwechsel zu verlangsamen: „Der Stoffwechsel wird – aufgrund der regelmäßigen Taktung von Ruheperioden und ausreichenden Essensphasen – nicht heruntergeschraubt. Die Muskelmasse baut sich nicht ab, sondern sogar auf.“ Ergänzend sorgt abwechslungsreiche und gesunde Ernährung dafür, dass der Organismus gut versorgt ist.
Sport als Teil des Lebens
Abwechslung ist der viel beschäftigten Autorin auch bei der Bewegung wichtig: „Ich halte ein vielseitiges Sportprogramm für entscheidend, denn immerzu die gleichen Abläufe zu trainieren, ist weder für die Motivation noch für den Kopf gut.“ Über die Woche hinweg wechselt sie zwischen Cardio, Yoga, Pilates, Barre, Boxen und gezieltem Muskelaufbau. Bewegung müsse fester Bestandteil des Tages werden – so profitieren Körper und Geist am meisten. „Der Botenstoff Dopamin, der bei Bewegung ausgeschüttet wird, steuert unseren Antrieb, unser Interesse und unseren Tatendrang“, so Shahrivar. „Es verschafft uns die Energie, Ziele anzugehen und in die Tat umzusetzen.“ Mangelt es uns jedoch an Dopamin, so passiert genau das Gegenteil: Wir wollen nichts tun. Stattdessen beherrschen uns Antriebs- und Lustlosigkeit. Sport und ein bewegtes Leben sind also auch für die Psyche ein essenzieller Antrieb: Stress wird abgebaut, Glückshormone werden freigesetzt und wir fühlen uns wohler und kräftiger.
Psychisches Wohl als Baustein
Unsere Gedankenwelt hat profunden Einfluss auf unsere Gesundheit und sollte daher immer Teil der „Ausgewogenheitsrechnung“ sein. Die Wissenschaft weiß längst, dass Stress – ein besonders häufiger Negativfaktor im modernen Leben – eine Vielzahl von Gesundheitsrisiken erhöht. Effektiver Stressabbau, etwa durch Bewegung, ausreichend Ruhezeiten und guten Schlaf, ist daher eine wichtige Gesundheitsmaßnahme. Zentralen Einfluss hat auch unser soziales Netz: Fühlen wir uns aufgefangen und bestärkt in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen, so geht es uns besser. Kommt dieser Austausch zu kurz, fühlen wir uns einsam oder nicht unterstützt, so kann die Psyche stark leiden.
Social Media kann einsam machen
Zusätzlich können Faktoren wie soziale Medien negativ auf uns wirken, indem sie ein sehr modernes Paradoxon befeuern: „Eigentlich leben wir in einer Zeit, in der wir gefühlt so vernetzt sind wie nie zuvor. Man ist ständig digital verbunden, über Zeitzonen und Landesgrenzen hinweg“, schreibt auch Shahrivar. Doch dieses Gefühl täuscht häufig „falsche Nähe“ vor: Zum einen kann sie persönlichen Kontakt nicht ersetzen und so zur Vereinsamung beitragen, zum anderen laufen wir permanent Gefahr, uns mit anderen zu vergleichen, die ein – scheinbar – deutlich glücklicheres Leben führen. Doch hier ist es wichtig, Grenzen zu ziehen und stets im Hinterkopf zu behalten, dass Posts stets nur winzige und oft inszenierte Ausschnitte des Lebens anderer zeigen. Mit dem alltäglichen Leben haben diese Bilder/Videos häufig nichts gemein. Wird diesen Inhalten zu viel Bedeutung beigemessen, entsteht ein verzerrtes Bild zwischen der Lebensrealität anderer und der eigenen, die auf Dauer zu Unzufriedenheit und mehr führt.
Ganzheitlich vorsorgen
Der rote Faden des gesunden Lebensstils ist also die Vorsorge: Ob Psyche, Ernährung oder Bewegung – die Förderung und der Erhalt der eigenen Gesundheit sollte stets das Ziel sein. Die Grundfesten, die es stets zu erhalten gilt, sind Bewegung, Ernährung und psychische Balance. Tägliches Vorsorgen heißt dabei immer auch versorgen: Mahlzeiten etwa sollten nicht nur der reinen Kalorienzufuhr dienen, sondern als Möglichkeit gesehen werden, dem Körper möglichst viele Nährstoffe zuzuführen. Gleichsam sollte Bewegung nicht ob der Figur einen hohen Stellenwert haben, sondern v. a. ob der gesunden Muskulatur, der Herz-Kreislauf-Gesundheit und der Prävention. Ebenso muss die Stressbewältigung ein dauerhaftes Vorhaben sein und nachhaltig funktionieren. Ergänzend dazu darf die medizinische Vorsorge nicht zu kurz kommen: Erkrankungen oder gesundheitliche Veränderungen können immer entstehen – auch bei vorbildhaftem Lebensstil. Um Risikofaktoren zu senken und Erkrankungen möglichst gut behandeln zu können, ist eine Früherkennung essenziell.
Tipps für bessere Integration von Sport im Alltag:
10 Minuten morgens
Frische Luft
Schwangerschaft
Vielfalt zahlt sich aus
Zyklusgerecht Einige Tipps von Ernährungscoach Shermine:
Gutes Fett vor
Blutzuckerfreundlich essen
Keine Kalorienzählerei
Intervallfasten
Individuell
Testen |
Buchtipp: „Die Happy Life Diät“ von Healthcoach Shermine Shahrivar, erschienen im Gräfe und Unzer Verlag, erhältlich ab 17,95 Euro im Buchhandel.