Ein Jahr nach dem erfolgreichen Auftakt geht die ORF-Serie „School of Champions“ in die zweite Staffel. Zum Start sprechen Emilia Warenski und Luna Mwezi über ihre Rollen und ihren Beruf.
Skifahren ist in Österreich immer ein Hit – somit konnte mit der „School of Champions“ eigentlich nicht viel schiefgehen. Und das tat es auch nicht: Die ORF-Serie, die rasante Ski-Szenen mit enormem Leistungsdruck, Konkurrenzkampf und alltäglichen Teenieproblemen verknüpft, startete letztes Jahr als durchschlagender Erfolg. Ab 27. Jänner (20.15 Uhr, ORF 1 und schon jetzt auf ORF ON) geht die Action mit acht neuen Folgen weiter.
Neue Dramen
Am Start sind neben bekannten Serienstars wie Ex-SOKO-Ermittler Jakob Seeböck als Mark Auer, der Schulleiter der Ski-Akademie im Gasteinertal, Gregor Seberg in der Rolle des Chefs der lokalen Seilbahnen und Simon Hatzl als umstrittener Trainer Veighofer viele junge Gesichter. In der spannenden Serie über die Nachwuchshoffnungen des Skisports setzten die Macher der Serie auf neue Namen, die im Fokus der Handlung stehen: Emilia Warenski, Imre Lichtenberger, Luna Mwezi, Mikka Forcher und Moritz Uhl ziehen sich erneut die Ski-Anzüge an und legen diese Saison ordentlich an Speed zu: Im zweiten Schuljahr an der Ski-Akademie steht die Abfahrt auf dem Lehrplan. Doch nicht nur an der Schule steigt der Druck. Die Schüler:innen leiden unter den toxischen Trainingsmethoden des Trainers Veighofer, der immer mehr an Einfluss gewinnt. Dani (Emilia Warenski) und Luca (Mikka Forcher) müssen auch um die finanziellen Mittel kämpfen, die ihr Traum von der nicht ganz billigen Ski-Karriere kostet.
Als ehemalige Leistungssportlerin kann die österreichische Schauspielerin Emilia Warenski sehr gut nachvollziehen, was für ein großer Druck auf ihrer Figur lastet. Zwar hatte sie selbst das Glück, dass sie im Klettern im Nationalteam starten durfte und die Kosten übernommen wurden, an der Sportschule, die sie besucht hat, hatte sie aber auch Freundinnen, bei denen das anders war: „Ich musste mir das nicht selber finanzieren. Aber ich war in einer Sportschule und weiß zum Beispiel von einer meiner besten Freundinnen, dass sie alles selber zahlen musste. Wenn du dann aus dem Nichts 3.000 Euro für ein Trainingslager zahlen musst, ist das schwierig.“ Auch Ängste, die Dani in den neuen Folgen erlebt, sind der Tirolerin nicht ganz fremd, wie sie im MADONNA-Interview (Seite 46) erzählt: „Ich hatte ein paar Jahre lang bei den Wettkämpfen jedes Mal eine so große Aufregung. Das ging sogar so weit, dass ich fast nicht bei den Wettkämpfen starten wollte.“
Jungstar mit viel Erfahrung
Ganz andere Sorgen hat das große Slalom-Talent Nawal: Zwar kann sie sich über Erfolge auf der Piste freuen, sie kämpft aber immer noch mit den Schmerzen einer Verletzung aus dem letzten Jahr – und betäubt sie. Dabei geht die junge Skifahrerin immer wieder über ihre eigenen Grenzen. Zwar kann man etwas von Nawals Arbeitsmoral lernen, findet Schauspielerin Luna Mwezi, aber im Gegensatz zu ihrer Figur kann die Schweizerin, die in ihrer Heimat schon seit ihrer Jugend vor der Kamera steht, besser ihre Grenzen ziehen: „Ich kann, glaube ich, im mentalen und physischen Bereich sehr gut einschätzen, ob das jetzt zu viel war oder ob ich aufhören sollte. Bei Nawal zählt nur gewinnen und das Beste geben. Dabei verdrängt sie auf ihren Körper zu hören.“ Geholfen, auf die Zeichen ihres Körpers zu hören, hat Mwezi der Sport, erklärt sie im Talk (rechts) und verrät auch, was sie mit Nawal verbindet: „Ich lebe für die Schauspielerei und opfere vieles dafür genau wie Nawal. Sie opfert alles für ihren Sport.“
Die zweite Staffel der „School of Champions“ wird übrigens nicht die letzte sein. Das steht schon vor der Ausstrahlung der neuen Folgen fest. Die Jung-Schauspieler:innen stehen bereits für acht weitere Episoden der dritten Staffel vor der Kamera und werden 2026 erneut zu sehen sein. Mit neuen Problemen auf und abseits der Piste...
Emilia Warenski über den Fokus in ihrem Leben

Als ehemalige Leistungssportlerin kann Emilia Warenski (20) sich gut in das Leben der ehrgeizigen Skifahrerin Daniela Strobl hineinfühlen. Im MADONNA-Interview spricht die Schauspielerin über die neue Staffel der ORF-Serie „School of Champions“ und erzählt, warum sie die Sportkarriere aufgegeben hat.
Staffel zwei startet damit, dass Dani um finanzielle Unterstützung kämpft. Das ist im Sport immer ein großes Thema. Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht?
Emilia Warenski: Klettern ist zum Glück kein so teurer Sport wie Skifahren. Dazu kommt, dass ich bei den Wettkämpfen immer für das Nationalteam starten durfte und die Reisekosten übernommen wurden. Ich musste mir das nicht selber finanzieren. Aber ich war in einer Sportschule und weiß zum Beispiel von einer meiner besten Freundinnen, dass sie alles selber zahlen musste. Wenn du dann aus dem Nichts 3.000 Euro für ein Trainingslager zahlen musst, ist das schwierig. Ich hatte zudem einen Sponsor, das heißt, ich hatte auch weniger Kosten für die Kletterausrüstung wie Schuhe oder Seil.
Ist das Klettern im Vergleich zu anderen Sportarten gleichberechtigter?
Warenski: Wahrscheinlich schon. Mir kommt auch vor, dass Frauen- und Männerbewerbe das Publikum gleich faszinieren. Klar, beim Speedklettern geht es um absolute Zeiten, und da sieht man, dass die Männer schneller sind, aber die Zuschauer lieben beides.
Dani hat mit Angst zu kämpfen. Haben Sie das auch schon erlebt?
Warenski: Ich kenne etwas Ähnliches, das ein bisschen damit verwandt ist. Aber jetzt nicht direkt Angst. Ich hatte ein paar Jahre lang bei den Wettkämpfen jedes Mal eine so große Aufregung. Das ging sogar so weit, dass ich fast nicht bei den Wettkämpfen starten wollte. Ich war damals beim Sportpsychologen und habe einige Übungen bekommen und habe dazu an meinem Mindset gearbeitet und das hat gut funktioniert.
Was sind in der Staffel Danis größten Herausforderungen?
Warenski: Dani steht vor vielen neuen Herausforderungen. Eine davon ist, immer abzuschätzen, wie viel man im Sport gibt und wie sehr man Mensch sein darf. Dass man nicht nur Maschine oder Athletin ist, sondern außerhalb vielleicht noch eine Beziehung oder andere Hobbys hat. Dani steht aber auch extrem unter Spannung. Ihr Trainer, ihre Ernährung, ihre Selbstwahrnehmung und ihre Zielstrebigkeit sind Faktoren, die sie in der zweiten Staffel sehr beeinflussen und verändern.
Konnten Sie etwas von Dani lernen?
Warenski: Auf jeden Fall. Dani ist sehr empathisch, auch wenn sie es nicht immer im richtigen Moment zeigen kann. Ihr liegt sehr viel an ihren Freundschaften. Ich glaube, da habe ich keinen großen Nachholbedarf. Aber ich finde es schön, wenn man das von Zeit zu Zeit verinnerlicht.
Wo liegt jetzt der Fokus in Ihrem Leben? Im Sport haben Sie länger pausiert.
Warenski: Den Leistungssport habe ich vor ein paar Monaten gelassen. Es gab einige Faktoren, die zusammengekommen sind. Hauptsächlich hatte ich Probleme mit meinen Fingern. Hätte ich den Leistungssport beruflich weiterverfolgt und wäre oft verletzt gewesen, wäre der Druck noch größer geworden, für den Wettkampf fit zu sein. Dieses Jahr war verletzungsbedingt sehr schlecht und ich hatte auch ein ziemliches Motivationstief. Das heißt, der Fokus liegt jetzt nur mehr auf dem Schauspiel.
War das eine schwere Entscheidung?
Warenski: Es war sehr, sehr schwer. Es ist noch immer sehr schwer. Ich weiß zwar, dass es die richtige Entscheidung war, aber es fühlt sich trotzdem irgendwie fremd an. Ich glaube, es wird immer ein bisschen nachziehen und etwas wehtun, aber die Arbeit an der Serie „School of Champions“ zeigt mir auch, dass der Weg, den ich jetzt gehe, der ist, den ich wirklich verfolgen will.
Luna Mwezi über die Liebe zu ihrem Beruf

Die Schweizerin Luna Mwezi (18) stand schon in ihrer Schulzeit vor der Kamera und wusste früh, dass dieser Beruf ihr Traum ist. In „School of Champions“ ist sie als Nachwuchstar Nawal Ammann zu sehen. Der Talk über die Serie und Mwezis Leidenschaft für ihren Job.
„School of Champions” geht ab 27. Jänner in die zweite Staffel. Was kommt auf Nawal zu?
Luna Mwezi: Ich glaube, ihre größte Herausforderung ist, mit diesem großen Druck umzugehen: Mit der Situation mit ihrem Trainer Veighofer und auch allgemein, wie sie sich mit dem Sport und dem enormen Druck gewinnen zu müssen auseinandersetzt.
Nawal opfert sehr viel für den Sport. Gibt es Punkte, in denen Sie sich als junge Schauspielerin mit ihr identifizieren können?
Mwezi: Ich finde, es gibt ein paar Parallelen. Wenn man die ganze Zeit am Schauspielen ist, hat man keine Zeit für seine Freunde, man ist wie in einer abgekapselten Welt, vor allem wenn man stetig im Ausland am Drehen ist. Ich lebe für die Schauspielerei und opfere vieles dafür genau wie Nawal. Sie opfert alles für ihren Sport.
Sie haben früh begonnen, Filme zu drehen. Ist ihnen je etwas abgegangen?
Mwezi: Am Anfang ging es recht gut, weil ich nicht so viel im Ausland war und wenn, dann eher für kurze Zeit. Jetzt drehe ich praktisch nur noch im Ausland wie zum Beispiel „School of Champions“. Ich bin sehr dankbar und sehr froh ein Teil des Casts zu sein, aber man merkt, wie man in diesem Fall in der Winterzeit weg ist und die Freundinnen nicht mehr treffen kann. Früher war dies ganz anders.
Gibt es etwas, dass Sie von Nawal lernen konnten?
Mwezi: Nawal ist extrem ehrgeizig in ihrem Sport und gibt nicht schnell auf. Wenn sie fällt, dann steht sie auch sehr schnell wieder auf. Ich glaube, bei dieser Work Ethic, ihrer Arbeitsmoral, konnte ich schon etwas von ihr lernen. Dass man zum Beispiel, wenn man bei Castings eine Absage bekommt, einfach weitergeht und weitermacht.
Wo gibt es die größten Unterschiede zwischen Nawal und Ihnen?
Mwezi: Der größte Unterschied ist, dass Nawal manchmal nicht weiß, wann aufzuhören ist und wann es zu viel ist. Ich kann, glaube ich, im mentalen und physischen Bereich sehr gut einschätzen, ob das jetzt zu viel war oder ob ich aufhören sollte. Bei Nawal zählt nur gewinnen und das Beste geben. Dabei verdrängt sie auf ihren Körper zu hören.
Wie haben Sie das so früh schon gelernt?
Mwezi: Ich glaube, ich hatte das schon immer. Ich habe schon sehr früh gewusst, wann es zu viel wird oder wenn es mir mental nicht so gut geht. Was sehr geholfen hat, ist der Sport. Ich treibe auch selbst Sport und gehe oft laufen. Der Sport hilft jedem Körper. Man bekommt ein besseres Gespür für den eigenen Körper, weil man weiß, wenn es jetzt sehr anstrengend war, das bekommt man mit.
Mussten Sie sich auf die Dreharbeiten besonders vorbereiten?
Mwezi: Ich bin trainieren gegangen 5-mal die Woche Krafttraining und Ausdauer während 4 Monaten. Damit man diese Ausdauer oder diese Physikalität der Sportler:innen hat, musste man in der Vorbereitung Sport machen.
Wann wussten Sie, dass es Ihr Traum ist, Schauspielerin zu werden?
Mwezi: Ich glaube, so mit neun Jahren habe ich beschlossen, dass ich Schauspiel machen wollte. Ich war mit meinem Vater im Kino und wir haben den Schweizer Film gesehen, „Schellen-Ursli“. Das ist eine traditionelle Schweizer Kindergeschichte über einen Jungen, der in den Bergen lebt und die Ziegen hütet. Es ist eine süße Geschichte. Ich habe den Film im Kino gesehen und da gab es eine Szene, in der er unter einer Lawine gefangen war. Diese Szene hat mich so begeistert. Ich habe nicht gewusst, dass es keine echte Lawine ist. Ich habe dann zu meinem Vater gesagt: „Oh, das ist so cool, ich würde auch mal gerne sowas machen.“ Da ist das entstanden. Ich wusste eigentlich ab dem ersten Film, den ich gemacht habe, wo ich Statistin war, dass ich das machen will.
Jetzt drehen Sie die dritte Staffel von „School of Champions“. Hat das schon etwas Vertrautes?
Mwezi: Definitiv. Man arbeitet lange Zeit eng zusammen und teilweise wohnen wir auch im selben Hotel. Man ist eigentlich immer zusammen und kennt sich schon richtig gut. Das ist schon eine Art Familie.