Nachhaltiges Österreich

Plastikmüll reduzieren - So geht's

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Die lange Haltbarkeit von Plastik mag in unserem alltäglichen Leben von Vorteil sein, Abfall der seinen Weg in die Natur findet, bringt jedoch schwerwiegende Probleme mit sich.

Wir gehen auf die wichtigsten Punkte zum Thema Plastik ein und geben Ihnen Ideen für den richtigen Umgang.

Warum Plastikmüll schädlich ist

Plastik ist eines der flexibelsten und billigsten Werkstoffe unserer Zeit. Man findet Kunststoffe in allen Bereichen unseres Lebens. Es ist so billig, dass das Recycling von Plastik teurer ist, als die Produktion. Das meiste Plastik findet seinen Weg jedoch nicht zu den Mülltonnen. Meistens durch das sorglose Wegwerfen von Abfällen auf unseren Straßen und der Natur. Grobes Wetter wie Wind, Stürme oder Hochwasser wehen den Abfall anschließend bis hin zu den Meeren.  Der meiste Teil des Plastiks verbleibt also in unserer Umwelt. Siehe den „Great Pacific Garbage Patch“. Eine 80.000 Tonnen schwere Insel aus Plastikmüll, sechzehn mal größer als Österreich, welche zwischen Hawaii und Kalifornien umhertreibt.

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Anders als andere Stoffe brauchen Kunststoffe mehrere hundert Jahre bis sie sich vollständig aufgelöst haben. Die Mikroplastikteilchen die während der Zersetzung entstehen, werden von Tieren sowie Menschen aufgenommen. Besonders die im Plastik enthaltenen Zusatzstoffe, wie Weichmacher oder Flammschutzmittel, sind alles andere als unproblematisch und wirken sich negativ auf Hormone und Stoffwechsel aus. Die Folgen können Unfruchtbarkeit sowie ein erhöhtes Krebsrisiko sein!
 

Tipps:

Plastikverzicht beim Einkauf

Nehmen Sie zum Einkauf einen eigenen Rucksack, Korb oder Stoffbeutel mit. Ein einfacher Beutel passt in jede Tasche rein. So haben Sie jederzeit einen Beutel griffbereit.

Verzichten Sie auf eingeschweißte Lebensmittel wie Obst und Gemüse. Diese sind bereits durch ihre natürliche Schale geschützt und können daher lose in den Warenkorb gelegt werden.

Genauso gut könnten Sie auf alle Mehrfachverpackungen verzichten. Achten Sie beim nächsten Einkauf darauf, ob es ihr Produkt nicht auch in alternativen Verpackungen wie Stoff oder Glas gibt.

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Weniger Plastik im Alltag

Achten Sie selbst mal darauf, wie oft Sie mit Plastik in Berührung kommen denn ganz oft sind es die bequemen Entscheidungen die mehr Müll entstehen lassen. Anstatt immer nur den schnellsten Weg zu gehen, fragen Sie sich, ob es nicht alternative Methoden zur Plastikvariante gibt. Statt mehreren Liter von Flaschen, könnten Sie auf Leitungswasser umsteigen. Statt Wegwerfbecher aus dem Kaffeeautomaten, nehmen Sie sich Ihren eigenen Becher mit.

Plastik in Kleidung

Selbst in unserer Kleidung ist Plastik enthalten. Beim Waschen von Polyester lösen sich z.B. winzige Fasern aus der Kleidung, diese landen anschließend durch das Abwasser im Meer. Zudem ist der Aufwand zur Herstellung von Polyester um einiges größer als bei der Herstellung von Baumwolle. Wer auf das Etikett sieht, weiß aus welchem Stoff seine Kleidung besteht. Achten Sie also auf Labels und Shops.

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Plastik in Kosmetikprodukten

Mikroplastik findet sogar seinen Weg in Kosmetikprodukten wie Flüssigseife, Mascara, Duschgel oder Peelings. Achten Sie auf Bezeichnungen wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder auch Nylon, daran erkennen Sie den Mikroplastik. Benutzen Sie lieber Naturkosmetik als Alternative, die kein Plastik enthalten.  Flüssigseife wird beispielsweise in Plastikbehältern abgefüllt, Seife am Stück wäre dahingehend eine bessere Lösung.

Plastikmüll richtig entsorgen

Um Plastikmüll wiederverwerten zu können, sollten Sie beim Entsorgen darauf achten, Ihren gesammelten Müll von anderen Stoffen zu trennen. Alleine in Österreich fallen laut Greenpeace rund 34 Kilogramm pro Kopf Plastikverpackungsmüll an. Ein Drittel des weggeworfenen Plastiks wird wiederverwertet. Die restlichen zwei Drittel werden „energetisch verwertet“. Damit gehört Österreich zu den Spitzenreitern der „energetischen Weiterverwertungsstrategie“. Mülltrennung hat also einen Sinn.

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Fazit

Wir sehen also, Plastik in unserem Alltag zu vermeiden ist nicht allzu schwer. So allgegenwärtig Plastik auch sein mag; hat man sich erst einmal bewusst gemacht welche Mengen an Plastik wir verbrauchen, finden sich plötzlich immer mehr Alternativen und Möglichkeiten um unnötigen Müll wegzulassen. Natürlich ist es ein leichtes, die Verantwortung darüber auf die Schultern der Konsumenten zu legen. Einige Unternehmen folgen dem Trend der Nachhaltigkeit und bieten umweltverträgliche Verpackungen an. Doch auch da ist Raum für mehr, denn aller Anfang liegt in der Produktion. Auch da sollten Politik und Unternehmen weiterhin Alternativen schaffen. Während wir versuchen sollten, uns einen genügsamen Umgang mit Plastik anzueignen. Denn jeder von uns kann mit dem richtigen Umgang zur Reduzierung von Plastikmüll beitragen.
 

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