Land liegt flach

520.000 krank unter dem Christbaum

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Keine Entspannung bei der Grippe: Mehr als eine halbe Million feiern verschnupft.

Wien. Die Grippe-Inzidenz steigt laut Statistik der Gesundheitsagentur AGES. In der 50. Kalenderwoche kletterte der Influenza-Wert auf 5.849 Infektion je 100.000 Einwohner, das ist Weihnachtsrekord und bedeutet: Mehr als 520.000 haben derzeit Grippe oder einen grippalen Infekt, hüsteln und schnupfen, hüten das Bett. Zum Vergleich: Die Corona-Inzidenz liegt derzeit bei 382, ein vergleichsweise überschaubarer Wert.

Unternehmen. 360.000 Arbeitnehmer waren laut Österreichischer Gesundheitskasse zuletzt im Krankenstand. Der Grippe-Atlas, den ÖSTERREICH gestern veröffentlichte, zeigt, dass die meisten in Wien krankgemeldet (82.939) sind. In Niederösterreich waren es 60.842, in OÖ 64.170. Die wenigsten Grippe-Fälle haben derzeit das Burgenland und Voralberg. In der Statistik sind natürlich Kinder und Pensionisten nicht eingerechnet.

In allen Bundesländern explodieren die Influenza-Fallzahlen weiter deutlich nach oben. Österreich liegt flach. Gefühlt ist derzeit jeder zweite krank oder kränklich. Neben der Influenza, RSV und Corona grassieren auch bakterielle Infektionen, die Zahl der Lungenentzündungen ist bedenklich.

Engpass in Arztpraxen und in den Apotheken

Heftig. Parallel dazu werden landesweit Medikamente knapp. Es gibt Probleme bei den Wirkstoffherstellern, Österreich ist weitgehend von Lieferketten aus Asien (Indien, China) abhängig. Zwar versuche die Apotheker-Kammern zu beruhigen. Bei Antibiotika wird aber bereits kontingentiert. Insgesamt sind inzwischen 514 Medikamente nicht lieferbar.

Allerdings sind der Gesundheitsbehörde noch keine Fälle gemeldet worden, bei denen Patienten aufgrund von Medikamenten-Lieferengpässen zu Schaden gekommen sind.

Tatsache aber ist: Die Zahl der Influenza-Neuinfektionen liegt deutlich über den der vergangenen Jahre und wird durch die vielen Weihnachtsfeiern weiter steigen: „Auch haben die Corona-­Infektionen am Immunsystem genagt“, so Hygiene-Mediziner Hans-Peter ­Hutter im oe24.TV-Interview. Es ergibt sich dadurch eine geringere Immunabwehr.

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