Für kranke Kinder gibt es in den Apotheken kaum noch Medikamente. Es fehlen viele Antibiotika, Hustensäfte, Nureflex sowie Mexalen-Zäpfchen.
Mangelware Antibiotika. Mitten in der Erkältungswelle werden die Kinder-Antibiotika-Säfte in Österreich knapp. „Die Lage ist bedrohlich“, sagt Reinhold Kerbl von der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde. In der Tat: Es fehlen 613 Medikamente in Österreich, warnt die Agentur für Gesundheit, darunter sehr wichtige.
Diese wichtigen Medikamente fehlen derzeit
- Nureflex, 20mg für Kinder
- Nureflex, 125mg Zäpfchen
- Ibuprofen 4% Kindersirup
- Zovirax 400mg Saft
- Pantoprazol Sandoz 40 mg
- Flixotide junior Aerosol
- Parkemed 500mg Tabletten
- Sultanol Inhalationslösung
- Penicillin – Sandoz
- Ospen 400 Saft
- Ospen 1,5 Filmtabletten
- Amoxilan Trockensaft
- Amoxicillin/Clavulansäure
- AmoxiPlus Filmtabletten
- Sabril 500 mg Filmtabletten
- Retrovir 100 mg Kapseln
- Clavamox Filmtabletten
- Vibramycin 200 mg
Apotheker befürchten noch größere Probleme
Warnsignal. Die aktuellen Lieferengpässe bei Medikamenten beschäftigen die Österreicher. 81 % der Apotheker fürchten sogar noch eine weitere Verschlechterung der Situation, zeigt eine aktuelle ApoLife-Umfrage.
Forderung. Die Präsidentin der Apothekerkammer, Ursula Mursch-Edlmayr geht im Interview mit ÖSTERREICH in die Offensive: Die Republik soll Rohstoff im Ausland kaufen, damit die Apotheken die Mittel selbst herstellen können, „nach Rezeptur des Arztes“. Die Zeit drängt.
23.000 auf Warteliste. Laut Mursch-Edlmayr haben derzeit weder Großhandel noch Apotheken Vorräte, außerdem gibt es Wartelisten für Kinder und Erwachsene – es geht um mehr als 23.000 Packungen. Antibiotika für Kinder sind besondere Mangelware. 2019 wurden in Österreich etwa 130.000 Packungen an Kinder-Antibiotikasäften verbraucht, 2022 waren es 80.000 Packungen. Mehr gab es einfach nicht.