Suche nach Dealer

13-Jähriger tot im Zimmer - nach Drogen-Überdosis erstickt!

Der Verdacht hat sich leider bestätigt: Jener 13-Jährige der Ende August im Bezirk Korneuburg tot aufgefunden wurde, ist laut Gutachten infolge einer "Mischintoxikation von Morphinen und Benzodiazepinen" gestorben. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln auf Hochtouren.

NÖ. Der Todesfall des Gymnasiasten, der Ende August kurz vor Beginn des neuen Schuljahres - er wäre in die 4. Klasse der AHS in Stockerau gekommen - tot in Leobendorf aufgefunden wurde, sorgt nach wie für Bestürzung:  Bisher war nur durchgesickert, dass der Teenie in seinem Zimmer daheim bei seinen Eltern entdeckt worden war und dass er an seinem Erbrochenen erstickt sei.

Nicht zuletzt, weil auch die Bürgermeisterin des Ortes am Fuß der Burg Kreuzenstein in Regionalmedien entsprechende Gerüchte schürte - nämlich dass im Umfeld einiger Schulen im Bezirk neuerdings von gewissenlosen Dealern Suchtgift zum Testen angeboten wird -, bestand auch hier von Anfang an der Verdacht, dass der 13-Jährige  infolge einer natürlich unwissentlich zu sich genommenen Überdosis gestorben sein könnte.

Leobendorf

Todes-Drama in Leobendorf am Fuße der Burg Kreuzenstein.

© Wikipedia

Dieser Verdacht hat sich nun leider bestätigt. Wie Behördensprecherin Gudrun Bischof von der Staatsanwaltschaft Korneuburg gegenüber oe24 ausführt, habe die Untersuchung der Blut- und Gewebeproben des Verstorbenen im Rahmen ein toxikologischen Gutachten ergeben, dass der Bub infolge einer  "Mischintoxikation von Morphinen und Benzodiazepinen" ein tödliches Lungenödem erlitten hatte, nachdem er im Schlaf bzw. aufgrund der Überdosis kollabiert und Mageninhalt in die Lunge gelangt war. Der Bursche hatte keine Chance, die von den entsetzten Eltern alarmierte Rettung konnte nichts mehr ausrichten. Ende September wurde der talentierte Schüler, begeisterte Fußballspieler und lebensfrohe Bub, der im Jänner 14 geworden wäre, in Leobendorf beerdigt.

Wer gab Teenie die tödliche Mischung? 

Damit hat die herzzerreißende Causa mitnichten ein Ende gefunden. Jetzt geht es für die Behörden darum, herauszufinden, wer dem Gymnasiasten die letztlich tödliche Drogenmischung, wo und unter welchen Umständen gegeben hat ? Im Raum steht fahrlässige Tötung, wenn nicht sogar Mord, wenn der Dealer z.B. genau gewusst hat, welche fatale Suchtgift-Kombi er hier einem Minderjährigen zukommen hat lassen oder möglicherweise hat er oder sie es sogar als "harmloses E" verkauft oder verschenkt, wohl wissend, dass "die gleichzeitige Verordnung von Opioiden und Benzodiazepinen äußerst riskant ist, da beide Wirkstoffgruppen eine sedierende Wirkung haben und den Atemantrieb mindern. Das Denken ist beeinträchtigt, die Reaktionszeiten sind verlängert und die Gefahr von Stürzen steigt. Dies alles kann dazu beitragen, dass im Notfall jede Hilfe zu spät kommt."

Allerdings dürfte er Bub wegen Angststörungen zuvor schon in medikamentös unterstützter Therapie gewesen sein - dann könnte auch der zuständige Arzt ins Visier der Ermittler geraten. Nicht ausgeschlossen werden kann demnach auch eine Verzweiflungstat oder dass der 13-Jährige zu (s)einen Psychopharmaka (eben den festgestellten Benzos) aus welchen Quellen auch immer wissentlich oder unwissentlich Morphine mischte - was letztlich zum tödlichen Cocktail führte.

Die Staatsanwaltschaft hat nach Einlangen des Gutachtens sofort einen neuerlichen Erhebungsauftrag an die Polizei gegeben, herauszufinden, wer den Tod des 13-Jährigen zu verantworten hat. Entsprechende Ermittlungen laufen laut Behördensprecherin Bischof "auf Hochtouren".

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