Der Poly-Schüler, der am Donnerstag eine Fleischerei überfallen hat und auf freiem Fuß angezeigt worden ist, sitzt nach einem neuen Coup in U-Haft.
Der patscherte Coup auf die Fleischhauerei S. in Kirchschlag ist in der Buckeligen Welt nach wie vor Tagesgespräch. Ein Maskenmann hatte der Angestellten ein Plastiksackerl in die Hand gedrückt und Geld gefordert. Die Frau reagierte – nicht so wie der bewaffnete Täter es sich vorher ausgemalt hatte: Sie rannte panisch weg und holte die Chefin. Und die Besitzerin der Fleischerei kam tatsächlich in den Laden – um dem Räuber ebenfalls kurz gegenüberzustehen und hernach ebenfalls davonzulaufen.
Jetzt gab auch der maskierte Ganove auf und suchte schnell das Weite, das eigentlich gar nicht so weit entfernt war: nämlich die Hauptschule in Kirchschlag. Dort versteckte der 14-jährige Verdächtige, der dort das Polytechnikum besucht, die Waffe – eine Softgun, wie sich später herausstellen sollte – in der Sporttasche eines Klassenkameraden.
Geld für Handy
Der zweite Bub, der die Waffe bei seinen
Turnsachen fand, reagierte auch nicht gerade alltäglich – er meldete den
Fund nicht, sondern verkaufte die Pistolenattrappe einem dritten
Jugendlichen. Irgendwann sprach sich die Geschichte mit der Pistole dann
doch in der Schule herum – am Freitag kam die Polizei und nahm einen
14-Jährigen aus der Ortschaft Karl mit, der auch prompt den missglückten
Überfall auf die Fleischhauerei zugab: „Ich hab Geld für ein neues Handy
gebraucht.“
Staatsanwalt
Am Ende kamen alle Beteiligten mit einer Verwarnung
davon: Der Haupttäter wurde von der Staatsanwaltschaft auf freiem Fuß wegen
minderschweren Raubs angezeigt. Die Strafandrohung: höchstens eine minimale
bedingte Strafe.
Doch statt sich für die Milde zu bedanken und „ein bisserl brav zu sein“, verübte der Bursche in der Nacht auf Montag einen Einbruch in ein Gasthaus in Draßmarkt. Dabei wurde der Teenager prompt gesehen, wie er mit der Geldbeute auf seinem Rad in den Nachbarort zu seinen Eltern radelte.
Kurz darauf wurde der 14-Jährige erneut von der Polizei von daheim abgeholt. Kleinlaut gab der Bursche sieben weitere Einbrüche in dasselbe Gasthaus im vergangenen Jahr zu. Jetzt kannte der Staatsanwalt in Wiener Neustadt keine Gnade mehr: U-Haft.