Der 18-Jährige wurde durch die ÖBB-Videoüberwachung überführt.
Eine sterbende 56-jährige Kellnerin ist am Mittwoch in einem Zug in Bischofshofen (Pongau) von einem 18-jährigen, amtsbekannten Burschen aus dem Pongau bestohlen worden. Der Jugendliche hat der Frau, die einen Herzinfarkt erlitten hatte, die Brieftaschen weggenommen, teilte die Polizei mit. Als Motiv gab er an, er habe Schulden und leide unter akutem Geldmangel. Der 18-Jährige wird bei der Staatsanwaltschaft Salzburg angezeigt.
Herzinfarkt
Die Frau war kurz nach Mitternacht auf der
Heimfahrtfahrt mit dem ÖBB Zug "Talent" von Kuchl nach Bischofshofen, als
sie einen Herzinfarkt erlitt und im Waggon zusammenbrach. Die am Boden
Liegende wurde von einem 17-jährigen Mädchen entdeckt, die sofort per Handy
die Rettung verständigte. Weiters bat sie einen vorerst unbekannten Fahrgast
um Hilfe. Während das Mädchen zum Führerstand des Zuges ging, um auch den
Lokführer zu informieren, kümmerte sich der Bursche angeblich um die
hilflose Frau.
Identität festgestellt
Trotz sofort am Bahnhof
Bischofshofen samt Notarzt eingetroffener Rettung konnte der Frau nicht mehr
geholfen werden. Die herbeigerufene Polizeistreife fand bei der Toten
keinerlei Dokumente, weshalb ihre Identität vorerst nicht feststellbar war.
Im Zuge der Erhebungen wurde schließlich herausgefunden, wer die Tote ist.
Die Tochter wurde verständigt, die sofort angab, dass ihre Mutter nach der
Arbeit immer ihre Geldbörse sowie ihre Kellnerbrieftasche bei sich führte.
Videoüberwachung
Nun bestand der dringende Verdacht, dass
die Frau hilflos am Boden liegend bestohlen worden sein dürfte. Da in Zügen
der ÖBB Videoüberwachungsanlagen installiert sind, wurden die Aufzeichnungen
ausgewertet. Darauf war eindeutig erkennbar, dass jener 18-jährige Bursche,
der sich über Bitten des Mädchens um die Frau kümmerte, in einem günstigen
Moment ihre Brieftaschen stahl.
Der Jugendliche wurde ausgeforscht. Bei seiner Vernehmung leugnete er zunächst hartnäckig, etwas mit dem Diebstahl zu tun zu haben. Erst bei Ansicht der Videoaufzeichnung gestand er die Tat.