Pyhrnautobahn-Drama

2 Männer hilflos in Auto verbrannt - war alles ganz anders?

Bei einem Horrorunfall in der Nacht auf Samstag verbrannten zwei Ungarn - darunter ein fünffacher Vater - hilflos in ihrem Auto, das von einem anderen Pkw-Lenker gerammt wurde und dessen Lenker zweifellos betrunken war. Doch wie es zu dem Crash kommen konnte, dazu gibt es neue Hinweise.

Stmk. Wie oe24 berichtete, war es in der Nacht auf Samstag um 1.40 Uhr auf der steirischen Pyhrnautobahn (A9) bei Lebring zu dem furchtbaren Verkehrsunfall gekommen. Ein 38-jähriger Lenker aus dem Bezirk Leibnitz kollidierte wie anfangs vermutet wurde infolge eines missglückten Überholvorgangs mit dem ungarischen Fahrzeug, dessen Lenker von den Ereignissen völlig überrascht worden sein muss. Der alte Alfa Romeo (Baujahr 1999 mit Toyota-Felgen) geriet infolge des Aufpralls in Vollbrand, die beiden Insassen des Wagens starben - hilflos, ihnen war beim besten Willen nicht mehr zu helfen.

Offenbar war der Tank gerissen, das Auto stand in Sekunden in Vollbrand - ein Lkw-Fahrer und Augenzeuge, der mit dem Feuerlöscher angerannt kam, konnten genauso wenig ausrichten wie später die auch physisch voll geforderte Feuerwehr.

unfall lebring
© FF Lang

Aufgrund der Spurenlage geht die Polizei davon aus, dass der Aufprall mit einem hohen Geschwindigkeitsunterschied passiert sein muss. Wurde zunächst darüber spekuliert, dass der Unfallverursacher - ein Steirer aus dem Raum Leibnitz, der mit 1,2 Promille am Steuer seines 3er-Mazdas saß - viel zu schnell unterwegs gewesen sein soll und nach einem missglückten Überholmanöver die beiden Ungarn touchiert habe,  so zeigt sich anhand der Zeugenangaben und ersten Spurenauswertung ein ganz anderes Bild:

Demnach sollen sich die beiden Ungarn - laut Medien in ihrer Heimat zwei Pendler aus der Region Barany, einer davon ein fünffacher Vater, der sich mit den Einkünften in Österreich daheim ein Haus bauen wollte - mit extrem niedriger Geschwindigkeit auf dem ersten Fahrstreifen Richtung Süden befunden haben. Wie es aussieht, wollten sie wohl auf die nächste Raststation (Gralla West) abbiegen und haben sich hierfür fast bis zum Stillstand eingebremst, während der Mazda-Fahrer mit der hier erlaubten Reisegeschwindigkeit von rund 130 km/h vom zweiten Fahrstreifen auf den ersten wechselte und das angeblich auch mangelhaft beleuchtete Fahrzeug der beiden Ungarn viel zu spät, das heißt bis zum Brutalcrash von hinten gar nicht bemerkte. Die Ermittlungen sind natürlich noch lange nicht abgeschlossen, auch ein Gutachter wurde beigezogen.

Gegen den Steirer, der bis dato noch nicht einvernommen wurde und der bei dem Unfall nur leicht verletzt wurde, wird nichtsdestotrotz - vor allem wegen seiner Alkoholisierung - wegen (grob) fahrlässiger Tötung im Straßenverkehr ermittelt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten