Der Geisterfahrer-Crash von Übelbach auf der A 9 - bei dem zwei Menschen starben - hätte noch viel schlimmer ausgehen können. Denn just, als ein Reisebus mit 25 Passagieren zum Überholen ansetzte, kam ihnen ein schwarzer Kleinwagen "wie ein Geschoss entgegen". Jetzt spricht der Chauffeur.
Luftaufnahme der Aufräumarbeiten nach dem Geisterfahrer-Unfall auf der Pyhrnautobahn.
Stmk. Nach wie vor unklar ist, warum und wo ein 25-Jähriger aus dem Bezirk Graz-Umgebung Mittwochnachmittag mit seinem kleinen schwarzen Peugeot falsch auf die Pyhrnautobahn aufgefahren ist. Neuestens Infos zufolge war er zunächst korrekt unterwegs gewesen und drehte dann beim Portal zum Gleinalmtunnel einfach um. Die Geisterfahrt endete tragisch - für den jungen Steirer ebenso wie für einen 56-jährigen Deutschen, der ihm mit seinem Pkw entgegenkam und nicht mehr rechtzeitig reagieren konnte. Beide Lenker waren jeweils alleine in ihren Fahrzeugen.
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Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen verstarb der 25-Jährige noch an der Unfallstelle. Der 56-Jährige wurde vom Team des Rettungshubschraubers in ein Krankenhaus gebracht, wo er seinen schweren Verletzungen erlag. Während die Ermittlungen der Polizei zur genauen Unfallursache noch weiterlaufen - möglicherweise war der junge Peugeot-Lenker auch absichtlich auf der Überholspur mit Höchstgeschwindigkeit entgegen der Fahrtrichtung gerast -, wurde jetzt bekannt, dass die Geisterfahrt noch viel mehr Opfer fordern hätte können. Der reaktionsschnelle Bus-Chauffeur Daniel E. konnte die Katastrophe im letzten Moment abwenden.
Auf Facebook deutete der 41-jährige Salzburger in einem Posting sein Schockerlebnis an. oe24 kontaktierte den Berufskraftfahrer, der an diesem Tag mit 25 Radfahrern und ihren Bikes in einem Anhänger von Bad Radkersburg nach St. Michael im Lungau unterwegs war, und dieser erinnerte sich an den Horror-Moment: "Wir waren auf der A9 Richtung Gleinalm-Tunnel unterwegs, als ich einen vor mir fahrenden Lkw überholen wollte. Ich scherte aus und da kam mir wie ein Geschoss dieses kleine schwarze Auto auf der Überholspur entgegen. Ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe, aber ich konnte im allerletzten Moment den Bus wieder nach rechts reißen und mich wieder hinter dem Lkw einreihen."
Der erfahrene Chauffeur weiter zu oe24: "Nach ein paar Schrecksekunden, die ich gebraucht und überlegt habe, wieso der Geisterfahrer so schnell auf der Überholspur und nicht zum Beispiel am Pannenstreifen gefahren war, rief ich die Polizei an, um die Behörden und andere zu warnen."
Die 25 Biker an Bord bekamen übrigens von der Beinahe-Katastrophe nichts mit - "ich habe es ihnen erst gesagt, als wir am Ende der Reise in Salzburg angekommen sind. Die haben dann alle durchgeatmet. Und ich auch noch einmal."