Flüchtlinge

33 Schlepper festgenommen

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24 im Hotspot Burgenland - Oberstleutnant Marban: "Bereits  interessante Erkenntnisse erwachsen".

Nach dem vierten Tag seit dem Beginn der Schwerpunktkontrollen gegen Schlepper auf den Verkehrsrouten in der Ostregion hat sich die Zahl der bekannt gewordenen Festnahmen am Mittwoch auf 33 erhöht, davon erfolgten 24 im Hotspot Burgenland. Bei der Zahl der Flüchtlinge war "vorerst ein leichter Rückgang feststellbar", sagte Oberstleutnant Helmut Marban der APA - was sich aber jederzeit ändern kann.

Das Geschehen konzentrierte sich weiterhin auf den Bezirk Neusiedl am See und dort auf die ehemalige Grenzstelle an der Ostautobahn (A4) in Nickelsdorf. Nachdem im gesamten Bundesgebiet am Montag insgesamt 307 Flüchtlinge aufgegriffen wurden, waren es gestern Dienstag 305 Personen, berichtete Marban. Rund 100 Aufgriffe wurden heute Vormittag vermeldet. 239 Menschen wurden seit Sonntag alleine bei den Fahrzeugkontrollen angehalten. Die Zahl der im Burgenland von Dienstag auf Mittwoch gestellten Asylanträge betrug 169, in Summe machten sie seit dem Start der Aktion 416 aus.

"interessante Erkenntnisse"
"Es sind uns bereits interessante Erkenntnisse erwachsen", zog der Oberstleutnant auch eine erste Bilanz, wobei diese klarerweise nicht bekannt gegeben wurden. Man agiere jedenfalls flexibel auf das Verhalten der Schlepper, wie es im Grundkonzept der Aktion vorgesehen war. Extreme Fälle von Schleppungen, bei denen Menschen akut gefährdet waren, wurden seit Sonntagabend im Burgenland nicht registriert.

Ein solcher wurde indes gestern, Mittwoch, in Wien bekannt. 24 Afghanen wurden bereits in der Nacht auf Dienstag aus einem zugeschweißten Klein-Lkw gerettet. Insgesamt sind in Wien seit Montag fünf Festnahmen von mutmaßlichen Schleppern von der Landespolizeidirektion gemeldet worden, zwei davon in der Nacht auf Mittwoch. In den anderen bekannt gewordenen Fällen wurden Flüchtlinge syrischer und irakischer Herkunft jeweils in überladenen Minivans transportiert, in drei Fahrzeugen wurden insgesamt 29 Personen entdeckt.

Im Rahmen der aktuellen Schlepper-Schwerpunktaktion hat auch die niederösterreichische Polizei seit Dienstag wiederum "mehrere hundert" Fahrzeuge kontrolliert, sagte Sprecher Markus Haindl am Mittwoch. Dabei wurden in den Kfz allerdings keine transportierten Flüchtlinge gefunden, Festnahmen von Verdächtigen gab es daher ebenfalls nicht.

21 Flüchtlinge in Oberösterreich
In Oberösterreich hat die Polizei in der Nacht auf Mittwoch hingegen 21 Flüchtlinge aufgegriffen und einen Schlepper vorübergehend festgenommen. Die Polizei hielt den 34-jährige Iraker gegen 21.00 Uhr auf der Welser Autobahn (A25) an. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass er drei Männer aus seinem Heimatland im Fahrzeug geschleppt hat. Er wurde nach der Einvernahme wieder freigelassen und auf freiem Fuß angezeigt. Besondere Zwischenfälle wurden nicht gemeldet.

Die jetzige Maßnahmen beginnen bei der Hauptroute A4 an der Grenze zu Ungarn und endet an der Grenze nach Deutschland - mögliche Umgehungsrouten werden dabei antizipiert. "Wir wollen Schleppern das Handwerk legen", definierte Konrad Kogler, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, am Montag das Ziel der mit den Nachbarländern koordinierten Kontrollen.
 

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