Der Schulalltag ist hart: Bis zu 62 Stunden Arbeit, Stress und Versagensängste. Und: Ein Viertel der Schüler kennt sich im Unterricht „oft“ nicht richtig aus.
Gerade zu Semesterschluss sind diese alarmierenden Zahlen der umfassenden Studie „Befinden von Kindern und Jugendlichen“ in Österreichs Schulen wieder top-aktuell. Rund 7.600 Schüler wurden von Prof. Ferdinand Eder im Auftrag des Bildungsministeriums zum Schulalltag befragt.
Die wichtigsten Ergebnisse: Mit zunehmendem Alter sinkt die Lust an der Schule rapide: Während in der fünften Schulstufe (also 1. Klasse Gymnasium) mit 23 Prozent noch fast ein Viertel angibt, „sehr gerne“ in die Schule zu gehen, sagen das schon in der sechsten Stufe nur mehr 14 Prozent, in der 12. Schulstufe gar nur mehr sieben Prozent der Schüler.
62-Stunden-Woche
Nach einem Blick auf die Entwicklung des
Zeitaufwandes für die Schule nicht verwunderlich: Während ein AHS-Schüler in
der ersten Klasse im Schnitt rund 48 Stunden pro Woche für die Schule
arbeitet, sind es in der Maturaklasse schon fast 55 Stunden. Am schlimmsten
ist die Belastung aber für BHS-Schüler (HTL, HAK): Sie müssen bis zu 62
Stunden (!) in der Woche arbeiten, um im Unterricht zu bestehen. Mädchen und
Burschen zeigen der Studie zufolge ein unterschiedliches Stressverhalten:
Während bei ersteren der Schulstress in weiterführenden Schulen deutlich
zunimmt, schaffen es die Burschen nach einiger Zeit, mit dem Druck
umzugehen.
Depressive Schüler
Dennoch: Besonders in der Oberstufe
stehen alle Schüler unter enormem Druck. 42 Prozent dieser Schüler leiden
„stark unter depressiver Verstimmung“, 36 Prozent unter „starkem
Schulstress“ und 14 Prozent sogar unter „starken psychovegetativen
Beschwerden“ wie Kopfweh, Schlafstörungen und sogar Übelkeit.