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Der Wien-Marathon 2017 hat kenianische Siege durch Albert Korir in 2:08:40 Stunden und Nancy Kiprop in 2:24:20 gebracht. Aus heimischer Sicht war das vom Oberösterreicher Valentin Pfeil in 2:14:50 (11.) erbrachte Limit für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften im August in London das Highlight. Die Frauen-Siegerzeit war die zweitschnellste jemals in Wien erzielte Marke.
Korir setzte sich im Zielsprint vor dem Burgtheater gegen seinen Landsmann Ishmael Bushendich (2:08:42) durch, der damit den fünften Marathonsieg seiner Karriere verpasste. Dritter wurde mit Ezekiel Omullo ein weiterer Kenianer (2:09:10). Es war der 14. Männer-Sieg für Kenia in der Geschichte des VCM, der Streckenrekord des Äthiopiers Getu Feleke aus dem Jahr 2014 von 2:05:41 war wegen der teilweise sehr windigen Bedingungen nicht in Gefahr.
"Das Rennen war eine Herausforderung, aber es ist sehr gut für mich gelaufen. Es war ein starkes Feld, ich hatte Respekt, aber ich war auch stark", sagte der als Außenseiter gehandelte Korir, der mit den Bedingungen in der Früh ein wenig haderte. "Es war sehr kalt und windig am Start, aber dann wurde es wärmer und der Wind ließ auch nach."
Beim Start des Elitefeldes um kurz vor neun Uhr hatte es sieben Grad und Windböen bis zu 40 km/h, speziell für die Hobbyläufer wurde es im Laufe des Tages noch sehr unangenehm, bis zu 70 km/h waren erwartet. Bei Kilometer 5 ging eine fast 20-köpfige Spitzengruppe bei 15:05 durch, bei 10 km nach 30:10. Richtung Schönbrunn machte sich der Gegenwind spürbar bemerkbar und die Hochrechnung ergab, dass es sich für den Streckenrekord nicht ausgehen wird.
Bei 64:13 lag die Halbmarathon-Durchgangszeit, das Tempo verschärfte sich, die lange Zeit sehr große und kompakte Gruppe zersplitterte sich. Nach Kilometer 35 machten sich Korir und Bushendich an der Spitze zu zweit auf dem Weg ins Ziel. Für die topfavorisierten Deribe Robi aus Äthiopien als letztlich Siebenten (Bestzeit 2:05:58) und schon zuvor Eliud Kiptanui aus Kenia (2:05:21), der ausgestiegen war, war der Sieg da nicht mehr möglich.
Pfeil nahm die Bedingungen vor dem Start des vom Weltverband mit dem "Gold Label" ausgezeichneten Rennens gelassen hin. "Es ist, wie es ist", sagte der LAC-Athlet. Für ihn begann alles besser als geplant, er fädelte sich in der zweiten Gruppe ein. Mit 31:40 auf den ersten zehn Kilometern ging es flott voran, beim Halbmarathon lag er mit 1:06:49 voll auf Kurs WM-Limit von 2:15 Stunden und kämpfte im Finish verbissen um die London-Teilnahme.
"Ich freue mich, dass es sich ausgegangen ist, ich musste alles mobilisieren. Das war alles, was ich hatte, da war kein Tropfen mehr", sagte Pfeil in einem ersten Interview zum ORF. Es habe an diesem Tag vieles zusammengepasst, er habe ein bisschen gebraucht, um reinzukommen. "Man muss darauf vertrauen, dass man es schafft."
Im Frauenrennen bildete sich eine elfköpfige Elitegruppe, bei 10 Kilometer (34:30) waren die Favoritinnen noch alle mit dabei, beim Halbmarathon (1:12:36) war die Top-Gruppe mit Titelverteidigerin Shuko Genemo (ETH), Debütantin Angela Tanui (KEN), Kiprop, Meseret Mengistu (ETH), Roza Dereje (ETH) und Chesir noch sechs Läuferinnen stark. Infolge blieben für ganz vorne zwei übrig, und da machte eine siebenfache Mutter das Rennen.
Für die am 7. Juli 1979 geborene Kiprop, die daheim fünf adoptierte Mädchen und zwei eigene Kinder versorgt, sind die 2:24:20 Stunden persönliche Bestleistung (bisher 2:25:13). Sie gewann vor Landfrau Rebecca Chesir (2:24:25) sowie den Äthiopierinnen Dereje (2:25:17) und Genemo (2:26:06).
Die Siegerzeit ist die zweitschnellste jemals in Wien gelaufene Frauenmarke hinter den 2:23:47 der Italienerin Maura Viceconte im Jahr 2000. Zudem ist Kiprop mit ihren 37 die zweitälteste Wien-Siegerin überhaupt. "Es war sehr windig und am Ende war es sehr knapp. Ich bin glücklich", sagte Kiprop.
Beste Österreicherin wurde nicht wie erwartet Karin Freitag (15.), die u.a. einen Sturz wegstecken musste, sondern als Elfte Katharina Zipser in 2:47:23. "Die Freude ist riesengroß, als erste Österreicherin ins Ziel zu laufen, ist ein großartiges Gefühl", sagte Zipser.
Mit genannten 42.766 Personen aus 125 Nationen für alle Bewerbe an den zwei Tagen, darunter fast 9.000 für die längste Distanz, gab es einen neuen Melderekord in Wien.
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