Frontal-Kollisionen

Ab 70 km/h sinken Überlebens-Chancen

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Bei einer Frontalkollision mit 65 km/h haben Fahrzeuginsassen die Chance, den Unfall mit ausheilbaren Verletzungen zu überstehen. Bei Tempo 70 ist die Wahrscheinlichkeit, mit dem Leben davonzukommen, weit geringer.

"Unsere Crash-Tests werden bei 64 km/h durchgeführt. Wir gehen dabei sozusagen von einem Worst Case-Szenario auf einer Bundesstraße aus", erläuterte Steffan Kerbel vom ÖAMTC. "Dabei hat sich herausgestellt, dass Überleben möglich ist. Ganz anders sieht die Sache bei 70 km/h aus, da geht die Schere plötzlich weit auf, da die Belastungen sehr, sehr viel stärker werden." Diese Ergebnisse beziehen sich auf moderne Fahrzeuge, "bei zehn Jahre alten Pkw ist ein 'Frontaler' bei 65 km/h schon eine große Herausforderung", meinte Kerbel.

Mehrere 100 Tonnen Belastung
Grundsätzlich seien Angaben, welche Auswirkungen Frontalkollisionen bei einem bestimmten Tempo haben, problematisch, da diese immer von der Größe der beteiligten Fahrzeuge und der Art des Zusammenpralls abhängen, betonte Kerbel. Bei einem Crash mit Tempo 70 werden auf jeden Fall mehrere 100 Tonnen Belastung wirksam.

Die so genannte Knautschzone eines Fahrzeugs ist 50 bis 100 Zentimeter lang. Diese fungiert dann praktisch als - minimaler - Bremsweg. Zum Vergleich: Nach einer Vollbremsung bei Tempo 100 kommt bei Pkw nach 40 Metern zum Stillstand, die Insassen werden dabei in die Gurte geschleudert. "Bei einer Frontalkollision mit 100 km/h gibt es üblicherweise keine Überlebenschance, auch bei modernen Fahrzeugen nicht - außer unter Umständen für Insassen eines schweren Geländewagens, der gegen einen kleinen Pkw kracht."

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