Tattoo-Studio weigert sich

Abgeblitzt: Kein Tattoo, weil FPÖ-Fan

Teilen

Das Posting verbreitete sich auf Facebook und erhitzte die Gemüter.

Tätowierer machen so einiges mit. Viele Kunden wünschen sich ein überdimensionales Konterfei ihres Liebsten am Rücken oder das klassische Herz für Mama am Oberarm. Hingegen fast schon unspektakulär war darauf die Anfrage einer Frau an das Tattoo-Studio „Dots and Daggers“. Via Facebook fragte sie um ein Cover-Up (also das Überstechen eines alten Tattoos) in Form einer Feder am Oberarm.

Das Team von „Dots and Daggers“ lehnte ihren Auftrag dankend ab. „Hallo, schön, dass du dich für uns entschieden hättest, aber aus idealistischen Gründen können wir es nicht vertreten, dich in unserem Studio zu tätowieren. Dein Dots and Daggers Team", so die Antwort auf die Anfrage. Grund für die Absage: auf dem Facebook-Profil der potenziellen Kundin war eindeutig zu erkennen, dass diese FPÖ-Anhängerin ist.

Facebook-Posting erhitzt Gemüter
Die offizielle Facebook-Seite des Studios hat daraufhin einen Screenshot der Unterhaltung auf Facebook gepostet mit dem Zusatz „Alltagsgeschichten ;-)“. Die Reaktionen im Netz waren gemischt. „Sowas nennt man Diskriminierung und damit stellt ihr euch auf die gleiche Stufe wie alle FPÖ-Wähler… just sayin“, schreibt jemand. Ein anderer meint:  „Also meiner Meinung nach ist die eine Einstellung menschenverachtend und die anderen ist es nicht. Und das einzige was man macht mit einer solchen Aktion der Abgrenzung ist es denjenigen aufzuzeigen, dass sie doch bitte diese menschenverachtende Einstellung überdenken sollte.“ Mittlerweile wurde das Posting wegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten von Facebook gelöscht.

Immer wieder Nazi-Symbole
Tätowierer werden immer wieder mit dem Nationalsozialismus konfrontiert. Nicht selten wünschen sich rechtsradikale Kunden Nazi-Codes wie „88“, aber nicht im „Dots and Daggers“. „Wir stechen weder verbotene Symbole aus dem Nationalsozialismus, noch Dinge wie 18, SS oder Phrasen, wie ‚Unsere Ehre ist Treue'“, so einer der Verantwortlichen des Tattoo-Studios gegenüber „Vice Alps“.

Kein Einzelfall
Ein Tattoo-Studio mit Prinzipien sagen die einen, die anderen sprechen von Diskriminierung. Dass so etwas aber keinesfalls ein Einzelfall ist, zeigt auch der Fall eines Autohändlers in der Steiermark. Nachdem Antifaschisten nach einer Demonstration in Spielfeld 80 Autos beschädigten, wollte ein Autohändler aus der Region kein „linken Bürger“ mehr als seine Kunden haben. Diese sollten seine Firma meiden. Zusätzlich bot er Reparaturen an, die für rechte Anhänger günstiger waren, als für den Rest.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.