Vorsicht

AGES warnt vor Listerien in Gorgonzola

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Bakterien in "Gorgonzola D.O.P." des Herstellers Arrigoni Valtaleggio SpA bei Hofer.

Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat am Donnerstagabend vor einem Listerien-belasteten Gorgonzola gewarnt. Dabei geht es um das Produkt "Gorgonzola D.O.P." des italienischen Herstellers Arrigoni Valtaleggio SpA, das durch die Firma Hofer KG vertrieben wird. Laut AGES wurde dabei eine Kontamination mit Listerien festgestellt, die mit 41.000 koloniebildenden Einheiten pro Gramm (KBE/g) weit über dem für verzehrfertige Produkte festgelegten Grenzwert (100 KBE/g am Ende der Haltbarkeitsdauer) liege. Das Produkt wurde somit als gesundheitsschädlich beurteilt.

Der Gorgonzola weist der AGES zufolge das Mindesthaltbarkeitsdatum 07.10.11 auf. "Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass überlagerte oder eingefrorene Produkte bei VerbraucherInnen vorrätig sind, wird vor einem Verzehr der Ware ausdrücklich gewarnt", so die Agentur.

Listerien
Listerien sind anspruchslose und widerstandsfähige Bakterien. Aufgrund ihrer für Bakterien ungewöhnlichen Fähigkeit zu Wachstum bei niedrigen Temperaturen können sich Listerien auch im Kühlschrank vermehren. Lebensmittel tierischer Herkunft wie Rohmilch, Weichkäse, Räucherfisch oder rohes Fleisch und Geflügel können zum Beispiel beim Melken und Schlachten, aber auch in der Weiterverarbeitung, verunreinigt werden.

Bei gesunden Erwachsenen verläuft eine Infektion meist ohne Symptome oder als Durchfall. Im Allgemeinen schützt das menschliche Immunsystem ausreichend gegen schwere Krankheitsverläufe und viele Infektionen gehen praktisch unbemerkt und ohne besondere Folgen vonstatten.

Schwere Erkrankungen kommen meist nur bei immungeschwächten Menschen vor (Krebserkrankungen, bei hoch dosierter Cortisontherapie usw.). Bei ihnen äußert sich dies in heftigen Kopfschmerzen, starkem Fieber, Übelkeit und Erbrechen. In der Folge kann es zu Hirn- oder Hirnhautentzündung oder einer Sepsis (Blutvergiftung) kommen, die bei rund einem Viertel der Patienten tödlich enden.

Bei Schwangeren verläuft die Erkrankung meist unauffällig, allerdings besteht die Gefahr einer Infektion des ungeborenen Kindes mit dem Risiko, dass es zu einer Früh- oder Totgeburt kommt. Infizierte Säuglinge erkranken häufig an einer Hirnhautentzündung.

Die Inkubationszeit liegt meistens bei drei Wochen. In seltenen Fällen kann die Erkrankung laut AGES aber auch erst nach bis zu 70 Tagen auftreten. Wenn Beschwerden auftreten (Fieber, heftige Kopfschmerzen, Durchfall, grippeartige Symptome), sollte ein Arzt aufgesucht und auf den Verzehr eines möglicherweise Listerien-kontaminierten Lebensmittels hingewiesen werden. Der behandelnde Arzt kann dann eine Listerieninfektion in seine differentialdiagnostischen Überlegungen einbeziehen und bei Notwendigkeit einer Antibiotikabehandlung ein Antibiotikum (z. B. Amoxicillin) wählen, das auch auf Listerien optimal wirkt.
 

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