An die 100 Medienvertreter werden im Grazer Gericht ab Dienstag erwartet.
Die Umbauarbeiten – u. a. eine Rampe für Rollstuhlfahrer – sind abgeschlossen, im Straflandesgericht ist alles bereit für den Prozess des Jahres. Ab Dienstag muss sich Amokfahrer Alen R. (27) vor den Geschworenen verantworten. R. hat am 20. Juni 2015 in der Grazer Innenstadt drei Menschen mit seinem Pkw getötet, 36 schwer verletzt.
Mehr als 130 Zeugen, sieben Gutachter
Laut Gerichtssprecherin Barbara Schwarz sind mehr als 130 Zeugen geladen – darunter auch der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), der auf seiner Vespa gerade unterwegs war, als R. die ersten Passanten attackierte.
Zehn Tage Prozess, 100 Medienvertreter
Auch sieben Gutachter werden im Gericht sein – u. a. psychiatrische Sachverständige. Zunächst war ja strittig, ob R. zurechnungsfähig sei. Zwei von drei Gutachtern sagten Nein. Daher entscheiden auch die Geschworenen, ob R. in eine Anstalt kommt – wenn nicht, dann müssen sie gemeinsam mit drei Berufsrichtern eine Strafe verhängen.
Interesse
Vorerst ist der Prozess auf zehn Tage angesetzt – Verlängerung möglich. Geklärt wurde zuletzt, dass Alen R. verhandlungstauglich ist. Ein Anstaltsarzt hatte davor Zweifel geäußert. Fest steht: R., der schon in einer Grazer Klinik ist, muss am Dienstag vor Gericht.
Die Verhandlung wird für Besucher in einem weiteren Saal übertragen, im Schwurgerichtssaal ist nur Platz für die 100 erwarteten Medienvertreter, Opfervertreter, Anwälte …
