Der 30. November gilt seit Jahrhunderten als einer der wichtigsten Lostage des Jahres – und als zentraler Termin für die Winterprognose.
Heuer fällt er zudem mit dem Ersten Advent zusammen, was dem Blick auf das Wetter zusätzliche Aufmerksamkeit verleiht. Denn am Festtag des heiligen Andreas richtet sich traditionell eine der bekanntesten Bauernregeln: „Andreas, hell und klar, verspricht ein gutes Jahr.“
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Die alte Regel dient seit Generationen als Orientierungspunkt – besonders für Bauern, aber auch für viele Menschen, die auf Hinweise für das Advents- und Weihnachtswetter hoffen. Zeigt sich der Tag sonnig und ruhig, soll ein günstiges Jahr folgen. Deutet sich dagegen früher Schnee an, warnte die Überlieferung bereits: „Andreasschnee tut Korn und Weizen weh.“
Dass solche Sprüche bis heute Beachtung finden, hat auch wissenschaftliche Gründe. Bauernregeln entstanden aus jahrhundertelanger Beobachtung, erklärt die Meteorologie. Viele davon fußen auf wiederkehrenden Wettermustern, die zwar nicht exakt berechenbar, aber statistisch erkennbar sind. „Traditionelle Regeln basieren nicht auf Messdaten, aber sie spiegeln regionale Klimaerfahrungen wider“, heißt es von Wetterexperten. Deshalb können sie – trotz aller Vereinfachung – durchaus zutreffende Tendenzen enthalten.
Das ist der heilige Andreas
Der Bezug zum heiligen Andreas, dem Namensgeber des Lostages, reicht dabei weit zurück. Der Apostel, Bruder des Petrus und einer der „Erstberufenen“ Jesu, starb der Überlieferung zufolge im Jahr 60 am markanten X-förmigen Kreuz, dem späteren „Andreaskreuz“. Im bäuerlich geprägten Europa galt er als Schutzheiliger landwirtschaftlicher Arbeit – eine Verbindung, die auch seine Rolle in den Wetterregeln prägte.
Rund um den 30. November existieren zahlreiche weitere Sprüche. „Hält Sankt Andrä den Schnee zurück, so schenkt er reiches Saatenglück“ gilt als Hoffnungssatz für die Landwirtschaft; „Wenn kein Schneefall auf Kathrein ist, auf Sankt Andreas kommt er g‘wiss“ verbindet gleich zwei Lostage miteinander.
Ob die Andreas-Regel auch unter heutigen Klimabedingungen Bestand hat, bleibt wie jedes Jahr abzuwarten.