An der selben Wand

Bergsteiger überlebt zwei Abstürze

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Bergsteiger stürzt 100 m in die Tiefe. 4 Jahre später erlebt er ein Déjà-vu.

Er wird sein Sturz-Trauma einfach nicht los: Fast auf den Tag genau vor vier Jahren kletterte der Tscheche Jan S. (36) an der Holzwerkerwand am Krippenstein hoch. Damals verlor der Sportler seinen Halt, stürzte über felsiges Gelände 100 Meter in die Tiefe.
Es grenzte an ein Wunder, dass der Bergsteiger überlebte. Mit schwersten Kopfverletzungen kam er in das Salzburger Unfallkrankenhaus. Es dauerte Monate, bis sich Jan S. von dem Kletterunfall erholte.

Schon zwei Mal mit dem Heli von der Wand geholt
Am vergangenen Sonntag wollte der 36-Jährige einen neuen Versuch wagen: „Ich wollte meine schlechten Erlebnisse überwinden“, sagt Jan S. im ÖSTERREICH-Gespräch. Genau wie im März 2010 stieg er am Wochenende noch einmal in das Gelände, übernachtete sogar dort im Freien. Doch beim Abstieg über „seine Horror-Wand“ passierte es schon wieder: Der 36-Jährige fand keinen Standplatz.
Dieses Mal versuchte er jedoch, kontrolliert abzuspringen. Nur vier Meter trennten ihn vom sicheren Boden – doch der Sportler kam falsch auf und brach sich den Knöchel. Mit einem Rettungshubschrauber musste Jan S. ein zweites Mal von der Wand gerettet werden. Trotzdem: „Ich werde es noch mal probieren.“

(abs)

Verunglückter Bergsteiger im Interview: "Ich probiere es wieder"

ÖSTERREICH: 2 Stürze in 4 Jahren. Wie geht es Ihnen?
Jan S.: Ich bin selbst noch total schockiert. Vor vier Jahren wäre ich an dieser Wand fast gestorben. Seitdem ist es meine Horrorwand. Jetzt wollte ich dieses schreckliche Erlebnis überwinden.

ÖSTERREICH: Aber das hat wirklich nicht funktioniert …
Jan S.: Na ja. Ich wollte mich noch mal in diese Situation hineinversetzen. Nur, dass es gleich so ähnlich wird, hätte ich natürlich auch nicht gedacht.

ÖSTERREICH: Also werden Sie sich ein drittes Mal auf den Berg trauen?
Jan S.: Definitiv nicht alleine. Aber ich werde es noch mal probieren mit einem Profi zusammen.

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