Wels

"Objekt 21" Anführer erneut unter Anklage

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29-Jähriger und 33-Jähriger müssen noch wegen anderer Delikte vor Gericht.

Die zwei Rädelsführer eines kriminellen Rotlichtnetzwerks, das u.a. für Brandstiftungen in Etablissements in Wien und OÖ verantwortlich sein soll, werden angeklagt, so die Staatsanwaltschaft Wels am Dienstag zur APA. Sie sind schon wegen Wiederbetätigung im Rahmen des Neonazi-Vereins "Objekt 21" zu vier und sechs Jahren verurteilt worden. Weder die Urteile noch die neue Anklage sind rechtskräftig.

Über den beiden dürfte in der Hierarchie nur noch ein ehemaliger Rotlichtboss gestanden sein, der sich am Freitag vor dem Landesgericht Wels verantworten muss. Er soll die Männer im Alter von 29 und 33 Jahren mit diversen Straftaten beauftragt haben. Sie gaben diese Arbeiten dann teilweise an andere weiter, teils kümmerten sie sich selbst um die Erledigung.

Kriminelles Netzwerk

Ein Pool für das Personal war dabei offenbar das "Objekt 21" im Bezirk Vöcklabruck. Der 33-Jährige war Obmann dieses "Freizeit- und Kulturvereins", der damals bereits einschlägig gerichtsbekannte 29-Jährige zog die Fäden im Hintergrund. Im Wiederbetätigungsprozess, in dem die beiden gemeinsam mit fünf anderen verurteilt wurden, hatten Zeugen berichtet, man habe die Loyalität zur Gruppe mit kriminellen Handlungen beweisen müssen. Es dürfte demnach eigene Abteilungen etwa für Raub, Prostitution oder Waffen gegeben haben.

Etliche Anklagepunkte

Die Liste der Anklagepunkte, die den Männern zur Last gelegt werden, ist lang. Sie reicht von räuberischem Diebstahl über Einbruch, Brandstiftung, Nötigung, schweren gewerbsmäßigen Betrug, Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung bis hin zu Vergehen nach dem Waffengesetz. Einen Teil der Delikte sollen sie selbst begangen haben, einen Teil als Bestimmungstäter - für einige Straftatbestände legt ihnen die Staatsanwaltschaft Wels auch beides zur Last. Ein Prozesstermin stand vorerst nicht fest.

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