Eine jüdische Familie wurde in Wien Opfer eines antisemitischen Angriffs durch einen Uber-Fahrer. Der Lenker beschimpfte sie, zwang sie auszusteigen und attackierte den Vater.
Vergangene Woche bestellte eine jüdische Familie in Wien ein Uber, um zu einem Geburtstagsessen zu fahren. Im Wagen befanden sich ein Ehepaar mit zwei Kindern im Alter von zehn und 13 Jahren sowie eine 75-jährige Frau.
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Beschimpfungen im Auto
Als der Fahrer erfuhr, dass ein Teil der Familie aus Israel stammt, soll er sie als „Mörder“ und „Kindsmörder“ beschimpft haben. Laut Meldestelle für Antisemitismus erklärte er, er wolle keine „Kindermörder“ in seinem Wagen.
Ausstieg am Straßenrand
Der Lenker stoppte abrupt, zwang die Familie auszusteigen und setzte seine Tirade auf offener Straße fort. Schließlich soll er den Familienvater auch körperlich attackiert haben.
Unterstützung durch IKG
Die Familie wandte sich an die Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien, die sie bei der Anzeige bei der Polizei unterstützte. Auch nach dem Vorfall wird sie weiterhin betreut.
Kritik von Oskar Deutsch
IKG-Präsident Oskar Deutsch verurteilte den Angriff scharf. Er betonte, dass es sich nicht um einen Einzelfall handle. So werde etwa in Salzburg ein Film über jüdisches Leben nicht mehr gezeigt, und auch Restaurants würden israelische Gäste abweisen. Deutsch kritisierte, Beleidigungen und Diskriminierungen würden als „Kavaliersdelikt“ abgetan und später „oft legitimiert“.