Außenamt bestätigte Berichte nicht
Jemens Armee hat ihre Militäroperation gegen mutmaßliche Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida im Süden des Landes ausgesetzt, um Verhandlungen über die Freilassung von drei entführten Europäern - darunter ein Österreicher - zu ermöglichen, wie die Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag berichtete. Stammesführer verhandeln demnach seit Mittwoch über die Freilassung der Geiseln. Das Außenministerium in Wien wollte die Verhandlungen nicht bestätigen.
"Es gibt keine Verhandlungen", erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Martin Weiss am Donnerstag auf Anfrage. Bei den Berichten handle es sich wie bei früheren um Mutmaßungen und unbestätigte Meldungen. Es sei auch weiterhin nicht klar, dass es überhaupt eine Verbindung zwischen der Geiselnahme und der am Mittwoch beendeten Militäroffensive der jemenitischen Armee in Al-Manaseh in der Provinz Al-Bayda gebe.
In Al-Manaseh - einer Hochburg der "Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel" (AQAP) - werden die drei Geiseln festgehalten, wie AFP unter Berufung auf lokale Behörden berichtete. Bei der Militäroperation in der Region, die am Montag begonnen hatte, sind laut Berichten mindestens 64 Menschen getötet worden. Rund 8.000 Soldaten waren an der Militäroffensive beteiligt. Medienberichten zufolge war die Offensive am Montag gestartet worden, nachdem die AQAP Forderungen nach der Freilassung der Geiseln abgelehnt hatte. Sollten die Verhandlungsbemühungen scheitern, werde die Militäroperation fortgesetzt, erklärte ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur.
Der 26-jährige österreichische Student und ein finnisches Paar waren am 21. Dezember in der Hauptstadt Sanaa entführt worden. Laut Medienberichten wurden sie daraufhin an die Terrororganisation Al-Kaida verkauft und in den Süden des Landes in die Provinz Al-Bayda gebracht.