Touri-Entführung

Fünf Franzosen im Jemen entführt

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Im Jemen haben bewaffnete Männer am Sonntag fünf Touristen entführt. Die Tat habe sich in der Provinz Shabwa ereignet und sei von Angehörigen des Abdullah-Stammes verübt worden.

Laut Regierungssprecher handle es sich bei den Entführten um Franzosen. Stammesvertreter teilten jedoch mit, dass zwei Franzosen und zwei Deutsche im Südosten des Landes verschleppt worden seien.

Immer wieder Entführungen
In dem arabischen Land sind in den vergangenen Jahren wiederholt Arbeitnehmer und Touristen aus Frankreich und anderen westlichen Ländern verschleppt worden. Am 21. Dezember 2005 war ein österreichisches Touristen-Paar in der nordöstlichen Provinz Marib entführt und nach dreitägigen Verhandlungen wieder freigelassen worden.

Freilassung von Stammesbrüdern
Die Entführer wollen die Regierung damit zwingen, inhaftierte Stammesbrüder freizulassen oder ihre Lage durch den Bau von Schulen und Straßen zu verbessern. In Sicherheitskreisen hieß es, der Abdullah-Stamm habe Ende vorigen Jahres auch den früheren deutschen Außenamts-Staatssekretär Jürgen Chrobog und dessen Familie entführt. Die Familie Chrobog war drei Tage in der Gewalt der Kidnapper.

Im Jänner waren im Jemen fünf italienische Urlauber verschleppt und nach einer Woche wieder freigelassen worden. Präsident Ali Abdullah Saleh hat ein hartes Vorgehen gegen Entführungen angekündigt. Zur Abschreckung wurden in diesem Jahr mindestens zwei verurteilte Entführer hingerichtet.

Geldquelle Tourismus
Der strukturschwache Jemen erhofft sich vom Tourismus sprudelnde Einnahmen. Doch Angriffe von Rebellengruppen mit Verbindungen zur Extremistenorganisation Al-Kaida und Entführungen schrecken viele Urlauber von Reisen in den Jemen ab, dessen Hauptstadt Sanaa wegen seiner Bebauung aus der vorislamischen Zeit als "Perle Arabiens" gerühmt wird und zum Weltkulturerbe der Unesco gehört.

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