ÖSTERREICH spricht mit Michael Aufhauser:

»Danke, dass ich noch lebe!«

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Tapfer kämpft sich Michael Aufhauser nach den Schlaganfällen zurück ins Leben.

Tagwache vier Uhr früh, dann 20 Stunden Einsatz für die Tiere, pausenlos, unermüdlich. Urlaub hat sich der Aiderbichl-Chef seit 15 Jahren keinen gegönnt, dafür zu viele Zigaretten, wie er selber sagte.

Das war einmal. „Jetzt bin ich auf die Hilfe anderer angewiesen“, sagt er (siehe Interview). Aorta-Einriss, Lebensgefahr, Notoperation, Intensivstation, Koma, mehrere Schlaganfälle, Reha-Klinik: Es ist ein Wunder, dass Aufhauser noch lebt.

Er hatte eine Überlebens-Chance von fünf Prozent
Aiderbichl-Geschäftsführer Dieter Ehrengruber, der sich in Aufhausers Villa in Aigen mit einer Pflegerin rund um die Uhr um ihn kümmert: „Die Ärzte hatten ihm eine Überlebenschance von fünf Prozent gegeben.“

Er ist blind. Jetzt kämpft sich Aufhauser langsam, aber tapfer und diszipliniert zurück ins Leben. Ein Schlaganfall hatte das Sehzentrum getroffen, er kann nichts mehr sehen. Seine linke Seite ist gelähmt, er ist auf den Rollstuhl angewiesen.

Ein Pflegefall. Täglich trainiert er mit einer Logopädin. Er muss alles wieder lernen. Allein, eine Kaffeetasse zu heben, bereitet dem Arbeitstier von früher große Schwierigkeiten. Er spricht langsam, bedächtig. Die Pausen zwischen den Sätzen sind lang. Selbst das Sprechen kostet ihn unglaublich viel Kraft.

DJ Ötzi erkundigt sich 
jeden Tag nach Aufhauser
Ehrengruber: „Er half so lange anderen, jetzt braucht er selbst Hilfe.“ Laufend erkundigt sich die große Aiderbichl-Familie, wünscht rasche Genesung. Freund DJ Ötzi ruft täglich an. Demnächst kommen Gaston und Kathrin Glock, die der Tierschutz eng mit Aufhauser verbindet. Ein Ausnahmebesuch, denn die Ärzte gaben strikte Anweisung: „Absolute Ruhe!“ H. Brodnig

Interview: “Meine Hunde sind zu Weihnachten kurze Zeit bei mir“

ÖSTERREICH sprach mit Michael Aufhauser am Telefon. Besuche sind derzeit nur in absoluten Ausnahmefällen möglich. Der Aiderbichl-Chef wirkt gefasst, seine Stimme aber klingt brüchig. Doch in ihr schwingt auch Hoffnung mit und der Wille, trotz allem niemals aufzugeben.

ÖSTERREICH: Die wichtigste Frage: Wie geht es Ihnen?
Michael AUFHAUSER: Ich lasse mich nicht unterkriegen und ich gebe nicht auf. Es wird sicherlich weitergehen.

ÖSTERREICH: Wie wird es jetzt weitergehen?
Aufhauser: Ich muss alles wieder lernen. Aber ich bin dankbar, dass ich so gut versorgt bin. Ich bin jetzt ein Privatmensch, der auf Hilfe angewiesen ist. Ich bin eingeschränkt, geschwächt und brauche viele Ruhe.

ÖSTERREICH: Können ­Ihre geliebten Tiere bei Ihnen sein?
AUFHAUSER: Meine Hunde sind bei mir, aber leider immer nur für kurze Zeit. Ich vertrage noch keine größere Aufregung.

ÖSTERREICH: Ihr Leben stand auf Messers Schneide.
Aufhauser: Ich danke Gott, dass ich noch lebe! Ich muss mein Schicksal jetzt einfach annehmen.

ÖSTERREICH: Wie werden Sie Weihnachten verbringen?
Aufhauser: Es wird ein Tag sein wie jeder andere. Nur ein kleines Bäumchen und ich werde klassische Musik hören. Meine Hunde werden bei mir sein. Aber Weihnachten war für mich schon, als die Sendung Advent auf Aiderbichl lief.(bro)

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