Nach Mega-Unwettern

Außenministerium mahnt vor Reisen nach Italien

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Reisende sollen sich im Vorfeld informieren, ob das Urlaubsziel überhaupt erreicht werden können.  

Die Bilanz der Unwetter in der norditalienischen Adria-Region Emilia Romagna wird immer erschreckender. Die Zahl der Todesopfer ist am Donnerstag auf elf gestiegen, nachdem ein Ehepaar tot in seinem überschwemmten Haus aufgefunden wurde, berichteten italienische Medien. Der Sohn des Ehepaares im Alter von 73 und 71 Jahren hatte die Behörden informiert, nachdem er die Eltern telefonisch nicht mehr erreichen konnte.

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Behinderungen und Einschränkungen

Unterdessen ruft das österreichische Außenministerium Italien-Reisende zur Vorsicht auf. „Aufgrund der starken Niederschläge und der daraus folgenden Überschwemmungen kommt es derzeit vor allem in den Regionen Emilia Romagna, Lombardei, Toskana, Marken, Basilikata, Kalabrien und Veneto vermehrt zu Behinderungen und Einschränkungen im Straßen- und Bahnverkehr“, heißt es auf der Homepage des Ministeriums. „Im Landesinnern besteht die Gefahr von Überschwemmungen und Erdrutschen. An der gesamten Küste auch Mittel- und Süditaliens können Sturmfluten einsetzen.“

Außenministerium mahnt vor Reisen nach Italien
© Andreas SOLARO / AFP / APA
× Außenministerium mahnt vor Reisen nach Italien

Reisenden wird empfohlen, „vor einer Reise in diese Regionen den Reiseveranstalter bzw. die Unterkünfte zu kontaktieren, um die aktuelle Lage und Möglichkeit der individuellen Anreise zu prüfen. In den betroffenen Gebieten ist den Anordnungen der lokalen Behörden unbedingt Folge zu leisten.“

Überschwemmungen in Teilen Italiens

Carabinieri tragen Anwohner huckepack durch die überschwemmten Straßen. Die italienischen Regionen Emilia-Romagna und die Marken werden weiter von schweren Unwettern heimgesucht.+

© Arma dei Carabinieri/dpa
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 Kritik an Springsteen-Konzert in Ferrara 

US-Rockstar Bruce Springsteen hat sich in Italien viel Kritik zugezogen, weil er trotz der schweren Unwetter in der Adria-Region Emilia-Romagna mit 13 Todesopfern einen Auftritt am Donnerstagabend in der Stadt Ferrara nicht abgesagt hat. 50.000 Karten wurden für das Konzert verkauft.

 Trotz Aufrufen, das Gastspiel aus Solidarität mit den Opfern der Überschwemmungen abzusagen, bestanden Bürgermeister Alan Fabbri und die Organisatoren auf die Durchführung. Es sei viel Zeit und Mühe in die Veranstaltung investiert worden, argumentierte der Bürgermeister. Viele Fans aus aller Welt hätten Hotels in der Stadt Ferrara gebucht, die nicht in einem stark betroffenen Gebiet liege, sagte Fabbri. Er bedauerte, dass einige Leute der Meinung seien, die Stadt sei "unsensibel" gegenüber den Todesopfern in der Region und den Verwüstungen.

Die Region Emilia-Romagna erklärte sich in einem Schreiben darüber erstaunt, dass das Bruce-Springsteen-Konzert nicht abgesagt worden sei, "angesichts der Tatsache, dass ein großer Teil der Region von einem sehr ernsten Notfall betroffen ist". Die Entscheidung, ob das Konzert in Ferrara stattfinden sollte oder nicht, liegt nicht in der Verantwortung der Region.

Kritik kam auch von Fans des US-Stars. "Die umliegenden Gebiete haben mit verheerenden Überschwemmungen zu kämpfen. Ihr solltet das Konzert absagen, weil massiver Verkehr auf den überschwemmten Straßen vermieden werden sollte und vor allem aus Respekt vor den Opfern", twitterte ein Fan.

Abgesagt haben die Behörden den Formel-1-Grand-Prix am Sonntag in Imola, der in der Nähe vieler der am stärksten von den Überschwemmungen betroffenen Gebieten hätte stattfinden sollen. Der Autobauer Ferrari spendete eine Million Euro für die von den Unwettern betroffenen Regionen. 
 

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