Streit zwischen Autolenkern

Axt-Angriff auf Autofahrer in Wien

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Nach provokanten Abbrems- und Überholmanövern eskalierte die Situation.

Genervte Autofahrer, Streit im Verkehr – in Wien ist das Alltag. Doch in letzter Zeit artet das Ganze in Wildwest-Szenen aus: Die Hauptstadt wird für Autofahrer ein immer gefährlicheres Pflaster. Zwei brutale Vorfälle binnen einer Woche belegen das.

Das jüngste Opfer ist der Maurer Agron S. (37). Am Montagabend fuhr er gegen 18 Uhr in seinem grauen Toyota die Raxstraße in Wien-Favoriten entlang. Diese Gegend gilt als Mekka der „Hazerl“ – das Wiener Wort für illegale Straßenrennen.

So eines sollen sich der 37-Jährige und der Serbe Durica M. (33) – unterwegs in einem weißen Ford Galaxy – geliefert haben. Dabei sollen sie sich immer wieder mit provokanten Abbrems- und Überholmanövern duelliert haben – bis sie plötzlich am Straßenrand stehen blieben. Durica M. und Agron S. stiegen aus ihren Autos und gerieten aneinander – ein heftiger Streit entbrannte. Dann soll M. ausgerastet sein: Er soll eine Axt aus seinem Pkw geholt und damit auf den Maurer losgegangen sein. Der Cousin des 37-Jährigen soll dem Angreifer die Axt entrissen und so Schlimmeres verhindert haben – dennoch musste das Opfer im Spital behandelt werden. Diagnose: Rissquetschwunde am Kopf. Durica M., der sofort geflüchtet war, konnte noch am Dienstag von der Polizei gefasst werden.

Brutal: Rückenstich nach Streit vor grüner Ampel
Am Mittwoch vergangener Woche in Wien-Floridsdorf: Weil Robert O. (41), Kfz-Werkstattchef, einen Mann angehupt hatte, rastete dieser aus: Er stach ihm mit einem Schraubenzieher in die Schulter. O. wurde im AKH stationär behandelt. Der Verdächtige, Daniel K. (21), stellte sich am Freitag.Robert O. (41) wurde vor einer Woche in Wien bei einem Ampel-Streit niedergestochen und schwer verletzt.

"Verkehr wird immer ärger"

ÖSTERREICH: Herr O., wie geht es Ihnen heute? Verspüren Sie noch große Schmerzen in der Schulter?
Robert O.: Mittlerweile geht es mir schon besser. Allerdings tut mir die Schulter noch immer weh, aber ich gehe auch schon wieder arbeiten.

ÖSTERREICH: Fühlen Sie sich denn nach der brutalen Attacke fit genug, um zu arbeiten?
Robert O.: Wie gesagt, noch tut mir die Schulter weh. Aber meine Kfz-Werkstatt kann sich keine Krankenstände leisten, deswegen verrichte ich zurzeit kleinere Tätigkeiten.

ÖSTERREICH: Nach einem Verkehrsstreit wurde ein Mann nun erneut mit einer Axt attackiert. Was sagen Sie dazu?
Robert O.: Um Gottes willen! Der Verkehr wird ja immer ärger. Wenn man so etwas hört, fehlen einem die Worte.

(ced)


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