Die Mutter hatte ihren Sohn, ein Diabetiker, in Tulln alleine zurückgelassen.
Bei 30 Grad Hitze ist ein Bub Mittwochnachmittag in Tulln mehr als 30 Minuten in einem versperrten Pkw festgesessen. Der Zwölfjährige - er ist Diabetiker - stand bei seiner Befreiung kurz vor einem Kreislaufkollaps, berichtete die NÖ Sicherheitsdirektion. Die Mutter war betrunken und hatte anscheinend aus diesem Grund nicht zu ihrem Auto zurückgefunden. Ein Alkoholtest ergab 1,86 Promille.
Wagen als gestohlen gemeldet
Die 51-Jährige hatte um 14.00 Uhr
über Notruf angezeigt, dass ihr in der Wiener Straße abgestellter Pkw, in
dem sich ihr Sohn befinde, gestohlen worden wäre. Kurz darauf entdeckte die
Polizei das versperrte Fahrzeug dort vor dem Postamt.
Der Pkw ließ sich weder von innen noch von außen öffnen, der Bub drinnen war offensichtlich bereits gesundheitlich beeinträchtigt. Die Beamten verständigten telefonisch die Mutter, die wenig später eintraf. Das Kind wurde auf die Polizeiinspektion Tulln gebracht und mit Getränken versorgt, ihm ging es bald besser.
Nicht für Verkehr zugelassen
Da die 51-Jährige geistig
beeinträchtigt wirkte, führten die Beamten einen Alkoholtest durch. Der
vermeintliche Pkw-Diebstahl war keiner - die betrunkene Frau dürfte einfach
die Orientierung verloren haben. Abgesehen davon besitzt sie keinen
Führerschein. Das Auto war nicht mehr zum Verkehr zugelassen, deshalb zog
die Polizei die Kennzeichentafeln ein.
Die Frau erwarten nun Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht und auch wegen der Verwaltungsübertretung. Außerdem ergeht ein Bericht an das Jugendamt der Bezirkshauptmannschaft Tulln.