Studie zeigt drei Szenarien für die Entwicklung der Bevölkerung in Europa.
Der Anteil der muslimischen Bevölkerung in Europa wird in den nächsten Jahren deutlich zunehmen. Eine Studie des "Pew Research Center" ist nun zu drei hypothetischen Szenarien für die Entwicklung der Bevölkerung bis zum Jahr 2050 gekommen. In einem dieser drei Szenarien könnte sich der Anteil der Muslime in Österreich sowie in einigen weiteren EU-Ländern in den nächsten 33 Jahren verdreifachen.
Szenario 1: Hohe Zuwanderung
Das "High Migration Scenario" geht davon aus, dass in den nächsten drei Jahrzehnten weiterhin so viele Flüchtlinge nach Europa kommen wie während der Flüchtlingskrise in den Jahren 2014 bis 2016. Dabei würde die Zahl der in Österreich lebenden Muslime bis 2050 von etwa 600.000 auf mehr als 2,1 Millionen steigen. In Prozent gesehen würde der Anteil von 6,9 Prozent derzeit in Österreich lebenden Muslimen auf ganze 19,9 Prozent steigen. Auch für Deutschland wurden ähnliche Werte berechnet.
Szenario 2: Mittlere Zuwanderung
Beim zweiten Szenario gingen die Forscher davon aus, dass die reguläre Zuwanderung weiterhin stattfindet, der Anstrom an Flüchtlingen hört aber auf. Hierbei würde sich der Anteil der muslimischen Bevölkerung in Europa auf rund elf Prozent verdoppeln. In Österreich würde der Anteil bis zum Jahr 2050 von 6,9 auf 10,6 Prozent steigen. In die Grafik, die nur Länder mit mehr als eine Million muslimischer Bevölkerung miteinschließt, fließt Österreich hierbei mit rund 960.000 Muslimen nicht ein.
Szenario 3: Keine Zuwanderung
Das dritte Szenario rechnet mit einer "Null-Zuwanderung". Auch wenn bis 2050 keine weiteren Muslime nach Europa einwandern würden, würde der Anteil der muslimischen Bevölkerung weiter wachsen, da die bisher angekommenen Muslime im Schnitt rund 13 Jahre jünger als die einheimische Bevölkerung sind. Darüber hinaus weisen sie eine höhere Geburtenrate auf.
Dies würde für Europa einen Zuwachs von 4,9 Prozent auf 7,4 Prozent bedeuten. In Österreich würde sich die Zahl der muslimischen Bevölkerung bis 2050 auf etwa 750.000 belaufen. Dies bedeutet einen prozentuellen Anstieg von 6,9 auf 9,3 Prozent.
