Österreichische Staatsbürger, die ein Konzert des kroatischen Sängers Marko Perković, genannt Thompson, besucht haben, erhalten derzeit Bescheide über Geldstrafen.
Nach Angaben des Portals 24sata ahnden die Behörden damit den Gebrauch verbotener Parolen und Symbole. Erste Verfahren sollen nach Sichtung von Bild- und Videoaufnahmen eingeleitet worden sein. Aus Ermittlerkreisen heißt es, mehrere Personen hätten gegen einschlägige Bestimmungen des österreichischen Rechts verstoßen. Das Konzert fand Anfang Juli in Zagreb statt und zog aufgrund der hohen Besucherzahl überregionale Aufmerksamkeit auf sich. Bereits zuvor war bekannt geworden, dass österreichische Stellen öffentlich zugängliches Material auswerten, um mögliche Täter zu identifizieren.
18.000 Tickets nach Österreich verkauft
Nach verfügbaren Zahlen wurden mehr als 18.000 Tickets für das Konzert in Österreich verkauft. Die genaue Höhe der verhängten Strafen ist nicht bekannt. Das Gesetz sieht für die Zurschaustellung verbotener Symbole – auch außerhalb der Landesgrenzen – Geldbußen von bis zu 4.000 Euro vor, im Wiederholungsfall bis zu 10.000 Euro.
Jagd über Social Media
Österreichs Behörden verweisen seit Jahren auf eine klare Linie gegenüber extremistischen Erscheinungen. Angesichts der weiten Verbreitung der Konzertmitschnitte in sozialen Netzwerken kündigten die Behörden eine gründliche Analyse an. Wer als Täter einer Verwaltungsübertretung oder Straftat identifiziert werde, müsse mit Konsequenzen rechnen, heißt es. Auch zuvor war es zu Einschränkungen gekommen: 2017 wurde ein Thompson-Auftritt im oberösterreichischen Kremsmünster untersagt, nachdem zivilgesellschaftliche Gruppen den Sänger als ultranationalistisch kritisiert hatten.