Über dem Todesschützen, der seinen Rivalen hinrichtete und seine Ex (25) mit mindestens zwei Treffern aus einem Gewehr lebensgefährlich verletzte, bestand bereits seit 40 Jahren Waffenverbot!
NÖ. Immer mehr zum Teil unfassbare Details über die Todesschüsse von Traiskirchen werden bekannt: So stellt sich die Frage, warum der 66-jährige mutmaßliche Täter, der noch bis Dezember in Haft gesessen wäre und der sein halbes Leben lang immer wieder Zeit hinter Gittern verbracht hatte - so soll der Ex-Puff-Chef Josef P. schon einmal eine Prostituierte aus dem Fenster geworfen und schwerst verletzt haben, auch eine Schießerei gegen Rivalen wird kolportiert - im Rahmen des Entlassungsvollzugs schon mehrere genehmigten Ausgänge hatte? Währenddessen postete er auf Facebook immer wieder, dass "alles viel schneller kommen wird" und dass er über seine seine Feinde "nachdenkt", die ihm Unrecht getan hätten.
Vor dieser Imbissstube in der Badner Straße in Traiskirchen - direkt gegenüber vom Friedhof - fielen die ersten Schüsse.
Was hatte die Rotlicht-Größe derart in Rage gebracht? Warum schoss mit einer Schrotflinte auf den 55-Jährigen Thomas H. und dessen junge Freundin und einzige Angestellte einer von ihm betriebenen Imbisstube im Nahbereich seiner Autowerkstatt in Traiskirchen? Tatsächlich handelt es sich bei der 25-Jährigen um die Ex-Freundin des Schützen. Wie gemunkelt wird, war sie es gewesen, die im Vorjahr Josef P. angezeigt hatte, als er auf sie losgegangen war und verprügelt hatte. Dafür wurde er verurteilt und dafür saß er in Haft - während der jüngere Glatzkopf (der einst für den Rotlicht-Boss als Handlanger gearbeitet hatte) ihm die Gespielin ausspannte. Eifersucht und Rache - so lässt sich insofern die Motivlage zusammenfassen.
Schütze fuhr mit dem Auto nach Tribuswinkel in die Weingärten und beging dort Suizid.
Es war auf jeden Fall eine endgültige Abrechnung - denn der Schütze, der seinen Rivalen tödlich und die Ex im Kugelhagel vor der Imbisstube schwer verletzte - beging nach der Tat Suizid, seine Leiche wurde in einem Weingarten in Tribuswinkel entdeckt.
Per Notruf waren am Sonntag kurz nach 10 Uhr Schüsse im Industriegebiet von Traiskirchen gemeldet worden. Für den Autobastler, Auto-Crash-Fahrer und Imbissstandbesitzer kam jede Hilfe zu spät. Die 25-Jährige wurde von einem Notarzthubschrauber in ein Krankenhaus nach Wien geflogen und befindet sich laut Polizeiaussendung von Montag außer Lebensgefahr.
Sie wurde bereits befragt und gab laut Polizeisprecher Johann Baumschlager Hinweise auf den Täter und dessen Postings in sozialen Medien. Der 66-Jährige habe auf seinem Facebook-Profil Beiträge mit "kryptischem Inhalt" verfasst, sagte Baumschlager. Im Nachhinein könnten diese Postings als Ankündigung auf eine geplante Tat verstanden werden.
Waffenverbot gegen Schützen bestand seit 1985
Um 10.12 Uhr entdeckten Passanten die Leiche des 66-Jährigen rund drei Kilometer vom Tatort entfernt, daneben lag eine Schrotflinte. Der Mann - ebenso wie die beiden Opfer österreichischer Staatsbürger - war laut Exekutive ein wegen Gewaltdelikten vorbestrafter Insasse, der während der Tat Haftausgang von der Justizanstalt Wiener Neustadt hatte. Siehe oben. Seine Freiheitsstrafe hätte laut Justizministerium heuer im Dezember geendet. Er befand sich den Angaben zufolge im Rahmen des Entlassungsvollzugs auf einem genehmigten Ausgang. Der Insasse dürfte nach derzeitigem Ermittlungsstand aus Eifersucht geschossen haben, mit dem weiblichen Opfer befand er sich der Aussendung zufolge vor geraumer Zeit in einer Beziehung. Gegen den 66-Jährigen wurde im Februar 1985 ein Waffenverbot ausgesprochen, das bis zuletzt bestand.
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Das Landeskriminalamt Niederösterreich (Ermittlungsbereich Leib/Leben) führt die Erhebungen. Die Tatortgruppe sicherte Spuren. Erhebungen zur Tatwaffe sowie weitere Vernehmungen und Spurenvergleiche im Zuge der Tatortbearbeitung seien im Gange, hieß es.