Beim Ausläuten des Krampuslaufes in Tirol wurde ein Zuschauer schwer verletzt.
Die Besucher des diesjährigen Krampuslaufes in Matrei sind immer noch geschockt: Ein 15-Jähriger wurde von einem Klaubauf attackiert. Der Bursch erlitt schwere Kopfverletzungen.
Am Samstag, kurz nach Mitternacht, passierte der tragische Unfall: Beim alljährlichen „Ausläuten“ des Klaubauflaufes in der Tiroler Gemeinde rannte einer der 200 Krampusse gezielt auf den Teenager zu, zog ihn aus der zweiten Reihe der Zuschauer hervor und schlug den Schüler mehrmals mit dem Kopf auf den Boden – bis der 15-Jährige bewusstlos war. Dann rannte der maskierte Klaubauf davon. „Wie ein Stück Dreck ließ er den Buben liegen“, berichtete Soziologe Roland Girtler entsetzt, der Zeuge des Unfalls wurde.
Ermittlungen im Freundeskreis
Das Opfer wurde mit Verdacht auf Hirnblutung ins Spital gebracht. „Der Patient liegt auf der Intensivstation, er ist auf dem Weg der Besserung, aber noch nicht über den Berg“, so Sprecherin K. Wrussnig. Die Polizei fahndet nach dem Krampus, auch im Freundeskreis. Es wird vermutet, dass sich die beiden kannten.
"Er ließ den Buben wie ein Stück Dreck liegen"
Mit Entsetzen erlebte der Soziologe Roland Girtler den Unfall mit. Er stand nur sechs Meter vom Opfer entfernt.
ÖSTERREICH: Herr Professor, was ist am Samstag passiert?
Roland Girtler: Ich stand sechs Meter neben dem Buben, als die Krampusse angelaufen kamen. Ein Maskierter steuerte ganz gezielt auf den 15-Jährigen zu und haute ihn mehrmals mit dem Kopf auf den Boden.
ÖSTERREICH: Was geschah dann?
Roland Girtler: Es war ein Riesen-Tumult. Ich rief „Verbrecher, Verbrecher“, aber niemand traute sich den Täter festzuhalten, er war auch ganz schnell weg.
ÖSTERREICH: Was geschah dann mit dem Burschen?
Roland Girtler: Die Rettung war schnell da und hat ihn versorgt.
ÖSTERREICH: Haben Sie so etwas schon einmal bei einem Krampuslauf erlebt?
Roland Girtler: Nein, noch nie. Ich wurde selbst auch schon zu Boden geworfen von einem Krampus, aber normalerweise helfen einem die „Klaubaufe“ wieder auf, daher kommt auch der Name.
(kid)