Ein Schlepper wurde in der Nacht auf Montag nach einem schweren Verkehrsunfall mit insgesamt 11 Verletzten bei Andau festgenommen. Sie waren in einem für höchsten 5 Insassen zugelassen alten Opel gequetscht.
Bgld. Die ungarische Polizei hatte den Lenker aus Pakistan über die Grenze verfolgt, dann prallte der Transporter - der ebenfalls ein ungarischen Kennzeichnen hatte - gegen ein Gebäude und wurde im Wagen eingeklemmt. Unter den verletzten Migranten waren zwei Mädchen im Alter von sieben und zehn Jahren.
Flucht vor der ungarischen Polizei
Die Exekutivbeamten wollten das Fahrzeug bei Jánossomorja noch in Ungarn anhalten, dann flüchtete der Schlepper allerdings nach Österreich, verlor gleich über der Grenze in Andau im Burgenland die Kontrolle über den Wagen und krachte in ein landwirtschaftliches Gebäude. Im Fahrzeug befanden sich neben dem Lenker zehn Flüchtlinge – drei Männer und Frauen aus der Türkei sowie fünf Erwachsene aus Afghanistan mit zwei Mädchen im Volksschulalter. Sie alle wurden verletzt und von der Rettung in das AKH und das Donauspital in Wien sowie das Krankenhaus in Eisenstadt gebracht.
Der schwer verletzte Chauffeur der Schlepper-Mafia musste von der Feuerwehr aus dem Wrack geborgen und mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus Wiener Neustadt geflogen werden. Er wurde festgenommen und wird im Spital von der Polizei überwacht. Die Erhebungen laufen noch.
Der Vorfall mit dem Schlepperfahrzeug war im Burgenland der erste seit November 2024, betont Polizeisprecher Helmut Marban. 2023 habe es mehrere ähnliche Situationen gegeben, danach seien die Durchbrüche von Schlepperfahrzeugen an der Grenze mit „polizeilicher Nacheile“ und die illegale Migration im Allgemeinen zurückgegangen. Heuer wurden im Burgenland bisher rund 2.500 Flüchtlinge und vier Schlepper aufgegriffen, so Marban.
Auch aus dem Innenministerium heißt es, die Aufgriffe seien im Burgenland in den vergangenen beiden Jahren massiv zurückgegangen. Im Rahmen der "Operation Fox" seien rund 40 österreichische Polizistinnen und Polizisten auf ungarischem Staatsgebiet im Einsatz, um die Schlepperei schon vor der burgenländischen Grenze zu bekämpfen. Die Schlepper hätten von ihren Hintermännern jedoch nach wie vor die Anweisung, nicht stehen zu bleiben - "denn die geschleppten Migrantinnen und Migranten sind für die Kriminellen nur eine Ware, die viel Geld bringt", betonte Gerald Tatzgern, Leiter der Abteilung für Schlepperei, Menschenhandel und Sonderermittlungen im Bundeskriminalamt