Gerichtsurteil

Cannabis kommt jetzt legal in die Trafiken

In Österreich dürfen Trafiken ab sofort legal rauchbaren Hanf verkaufen. Für Hanfshops ist das ein harter Rückschlag. 

Ab Montag, den 21. Juli, dürfen österreichweit Cannabisblüten mit maximal 0,3 Prozent THC-Gehalt in Trafiken verkauft werden. Möglich macht das ein Urteil, das bereits vor einem halben Jahr gefallen ist – und für Hanfshops zum Problem wurde. Denn seither gilt: Nur Trafiken dürfen solche Blüten legal verkaufen.

Gerichtsurteil löste Umstellung aus

Ausgelöst wurde die Neuregelung von einem Händler aus Vorarlberg. Er hatte größere Mengen Hanfblüten aus der Schweiz importiert und sollte dafür 30.000 Euro Tabaksteuer zahlen. Seine Klage blieb erfolglos: Das Gericht stellte klar, dass auch rauchbare Nicht-Tabakprodukte der Steuerpflicht unterliegen. Laut Wirtschaftskammer hätte man die Blüten schon 2018 ins Tabaksteuergesetz aufnehmen wollen.

15 Millionen Euro für das Budget

Für das österreichische Budget ist die Änderung ein Plusgeschäft. Das Finanzministerium rechnet mit bis zu 15 Millionen Euro zusätzlicher Steuereinnahmen jährlich. Auch der Markt für legale CBD-Produkte könnte laut Wirtschaftskammer auf bis zu 50 Millionen Euro Umsatz wachsen.

Trafiken noch vorsichtig

Die Trafiken haben sich vorbereitet – mit Schulungen, Webinaren und neuen Lieferverträgen. Dennoch werden nicht alle sofort Hanfprodukte anbieten. „Ich bin mir sicher, dass sich manche das jetzt einmal anschauen“, sagt Barbara Mannsberger von der Wirtschaftskammer Steiermark. Der Verkaufspreis wird fix festgelegt – erwartet werden rund 19 Euro pro Zweigrammpackung.

Hanfshops unter Druck

Für Hanfshops ist die Umstellung ein herber Schlag. Viele verzeichnen Umsatzverluste, dürfen aber weiterhin andere Produkte wie Öle oder Cremen verkaufen. Wer sich als Großhändler zertifizieren lässt, kann auch Trafiken beliefern.

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