Liebesschwindler

Casanova ergaunerte 30.000 Euro

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Johann M. versprach Frauen die große Liebe - in Wahrheit betrog er sie.

Erni S. (Name geändert) sitzt in ihrem Stammcafé Relax in Gaweinstal und versteht die Welt nicht mehr: „Er hat alle getäuscht. Ich bin gutgläubig, aber dass ich auf einen Betrüger hereinfalle, hätte ich mir nie gedacht“, sagt sie im ÖSTERREICH-Interview.

Kontakt im Internet

Die Niederösterreicherin ist eine von drei Frauen (neben einer Wienerin und einer Tschechin), die dem Liebesschwindler und Betrüger Johann M. (42) aus Laa Thaya auf den Leim gegangen sind. M., der jetzt in U-Haft in Korneuburg sitzt (für ihn gilt die Unschuldsvermutung), richtete einen Schaden von 30.000 Euro an und hinterlässt 22 Geschädigte.

Der Trick des Casanovas war immer der selbe: M. kontaktierte die Frauen in einer Internet-Partnerbörse, ging mit ihnen eine Beziehung ein und prellte sie um Tausende Euro. „Johann ist nach zwei Wochen bei mir eingezogen. Er sagte, er arbeitet im Außendienst, tatsächlich hat er in meinem Namen Geld verprasst und mich auch bestohlen.“

Über ein Jahr lang trieb er mit ihr dieses Spiel, aber niemand kam ihm auf die Schliche. M. bestellte Waren im Internet, ließ seine Autoversicherung auf S. laufen, tankte ohne zu bezahlen. Für Rechnungen und Mahnungen legte er falsche Postfächer an. Am 10. Februar 2011 platzte Erni S. der Kragen: Das Inkassobüro forderte von ihr Tausende Euro: M. hatte in ihrem Namen einen Online-Kredit um 10.000 Euro aufgenommen, ihre Gehaltszettel verschickt und die Unterschrift gefälscht, doch die fälligen Zinsen nie bezahlt. S. erstattete sofort Anzeige.

In Wien verhaftet
Die Polizei in Gaweinstal begann mit den Ermittlungen, der Akt füllt einen ganzen Ordner. „Eine Woche nach Beginn der Fahndung klickten die Handschellen“, sagt Chefinspektor Ernst Stöckl. M. wurde bei einer Verkehrskontrolle in Wien geschnappt.

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