Corona-Virus

Drei Verdachtsfälle

Coronavirus: Schutzmasken in Österreich vergriffen

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Anschober ruft Risikogruppen zu Grippe-Impfung auf.

Wien/Klagenfurt. In Österreich gibt es drei neue Verdachtsfälle zum Coronavirus. Zwei Patienten wurden aus Wien gemeldet, eine Person steht in Klagenfurt unter Quarantäne. Unterdessen wurde am Montag bekannt, dass eine zweite Frau, bei der der Verdacht einer Infektion bestand, negativ getestet wurde. Die chinesische Staatsbürgerin war am Sonntagabend im Krankenhaus aufgenommen worden.

Coronavirus: Schutzmasken in Österreich vergriffen

"Seit Ausbruch des Coronavirus ist die Nachfrage nach den Masken rasant gestiegen" und "die Großhändler haben keine mehr lagernd", bestätigten zwei Grazer Apotheken gegenüber "Kleine Zeitung". Auch die Herstellerfirmen könnten derzeit nicht liefern.
 
Entwarnung gibt aber der Präsident der steirischen Apothekerkammer, Gerhard Kobinger. Er sagt zur "Kleinen Zeitung": "So lange man nicht direkt nach China - und dort in eine betroffene Region - fährt, ist das Gefährdungspotenzial überschaubar."
 

WHO: Internationales Gefährdungsniveau "hoch"

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eigene Angaben zum internationalen Gefährdungsniveau durch das neuartige Coronavirus korrigiert. Weltweit sei die Gefährdung "hoch", erklärte die Organisation und korrigierte damit bisherige Angaben.
 
Zur Begründung sagte eine Sprecherin am Montag, es habe einen "Formulierungsfehler" gegeben. Die WHO schätze das Risiko "sehr hoch in China, hoch in der Region und hoch auf weltweitem Niveau" ein.
 
In Erklärungen der WHO vom Donnerstag, Freitag und Samstag vergangener Woche hatte es dagegen immer geheißen, das Risiko sei "sehr hoch in China, hoch in der Region und moderat auf weltweitem Niveau". Dies sei ein "Formulierungsfehler" gewesen, sagte WHO-Sprecherin Fadela Chaib. Sie betonte, dass die neue Formulierung nicht die Ausrufung eines internationalen Gesundheitsnotstandes bedeute. Dieser wird nur äußerst selten erklärt.
 
An dem neuartigen Virus 2019-nCoV sind in China mehr als 2.700 Menschen erkrankt, die meisten von ihnen in der Stadt Wuhan, in der der Erreger das erste Mal auftrat. Mehr als 80 Menschen starben bereits.

Anschober ruft Risikogruppen zu Grippe-Impfung auf

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat besonders die Risikogruppen dazu aufgerufen, sich gegen Influenza impfen zu lassen. Während die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit dem Coronavirus in Österreich derzeit gering ist, weisen zehntausende Menschen Grippe oder grippeähnliche Erkrankungen auf.

"Die echte Grippe ist aktuell bei uns viel näher und gefährlicher als das Coronavirus, man kann sich aber schützen. Den wirksamsten Schutz bietet die Influenza-Impfung - auch während der Grippesaison", sagte Anschober. Influenza ist hochansteckend und wird sowohl durch Tröpfchen (Niesen oder Husten) als auch über direkten Kontakt von infizierten Personen weitergegeben. In der vorigen Grippesaison starben in Österreich nach Expertenschätzungen über 1.000 Menschen an den Folgen der Grippe.

Grundsätzlich ist die Influenza-Impfung für alle Personen ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat empfohlen, insbesondere für Ältere, chronisch Kranke, Personengruppen mit anderen Risikofaktoren und Personal im Gesundheitswesen. Laut Schätzungen liegt die Durchimpfungsrate für Influenza in Österreich unter zehn Prozent. "Generell muss es daher ein Ziel Österreichs sein, die Impfquote zu erhöhen. Für den nächsten Winter bereiten wir daher Initiativen für eine Anhebung der Impfquote vor", so Anschober.

Beim Coronavirus gibt es hingegen derzeit in Österreich keine bestätigten Fälle. Österreichs Gesundheitsbehörden sind dem Gesundheitsminister zufolge aber mit den relevanten Gremien im Rahmen der WHO- und der EU- Mitgliedschaft "ausgezeichnet vernetzt und in permanenter Abstimmung".

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