Während eine syrische Familie mit elf Kindern in Wien durch Mindestsicherung und Zuschläge auf 9.000 Euro im Monat kommt, erarbeitet sich die österreichische Familie Rami mit sieben Kindern trotz Vollzeitarbeit nur 4.500 Euro netto.
Es ist ein krasser Vergleich, der eine hitzige Debatte auslöst. Während eine syrische Großfamilie mit elf Kindern in Wien durch Mindestsicherung und zahlreiche Zuschläge 9.000 Euro pro Monat casht, erhält die oberösterreichische Familie Rami mit sieben Kindern trotz Vollzeitarbeit beider Eltern nur 4.500 Euro netto.
„Wir arbeiten 80 Stunden – und liegen unter Wiener Sozialhilfe-Niveau“
Carina und Günther Rami unterrichten beide und stemmen gemeinsam 80 Wochenstunden. Doch ihr Einkommen reicht nicht an die Leistungen heran, die die syrische Familie in Wien erhält – inklusive Mietbeihilfe (995 Euro), Kinderzuschläge (312 Euro pro Kind) und Extras wie Schulausflugs- oder ORF-Gebühren-Befreiung für die syrische Großfamilie.
„Es kann nicht sein, dass zwei Arbeitende weniger haben als jene, die Sozialhilfe beziehen“, empört sich Deutschlehrerin Carina Rami im ServusTV-Nachrichtenmagazin Blickwechsel, zu sehen am Donnerstag, 05. Juni, ab 21:15 Uhr. Carina Rami versteht die krassen Unterschiede nicht, die sich zwischen Sozialhilfe-Bezug und Erwerbsarbeit auftun.
Ihr Mann Günther ergänzt: „Über die arbeitende Mehrheit, die den Motor der Gesellschaft am Laufen hält, denkt keiner nach.“

Österreichische Großfamilie Rami aus Oberösterreich hat sieben Kinder, die Eltern arbeiten Vollzeit.
„Keine Neiddebatte – sondern ein Systemproblem!“
Die Ramis betonen: Es geht nicht darum, Migrantenfamilien zu benachteiligen, sondern um Gerechtigkeit für arbeitende Familien.
Carina Rami sagt: „Man fühlt sich nicht von den Empfängern verarscht, sondern von der Regierung.“ Sie führt aus: "Wenn man das sagt, dann heißt es natürlich sofort, ja, das ist eine Neiddebatte oder so. Ich fühle mich nicht verarscht von diesen Menschen, die das Geld erhalten, sondern von der Regierung. Und da sollte tatsächlich die Regierung die Hand drauf haben und nicht das Bundesland alleine alles bestimmen.“
Der Anreiz arbeiten zu gehen, gehe sonst verloren – warnt die Deutschlehrerin und Mutter: „Es wäre die Wertschätzung, zu zeigen, okay, ihr seid diejenigen, die das System tragen, weil das ist die Arbeit der Bevölkerung, wir tragen ja dieses System für diejenigen, die nicht arbeiten und nicht arbeiten können und eine Sozialhilfe sollte am Ende, egal wie die Berechnung aussieht, nicht höher sein, als das was du in einem durchschnittlichen Erwerb erwirtschaften kannst. Weil das sorgt ansonsten halt für ein Frusterlebnis.“
Politische Reaktionen
Die steirische Landesregierung will jetzt vorpreschen und das strengste Modell in ganz Österreich erarbeiten, Wien will die Mindestsicherung zumindest evaluieren.