AGES-Prüfung

60,3 Prozent der Kosmetik- und Nahrungsergänzungsmittel aus österreichischen Webshops beanstandet

„Was mich besonders empört: Es geht nicht um Bagatellen. Es geht um Produkte, die im schlimmsten Fall schädlich sein können, und um Werbung, die Menschen gezielt in die Irre führt. Gesundheit ist kein Marketing-Gag“, sagt der Konsumentenschutz-Landesrat. 

. Die Ergebnisse der österreichweiten Schwerpunktaktion „Kosmetische Mittel und Nahrungsergänzungsmittel aus österreichischen Webshops“ sind alarmierend: Bei 63 gezogenen Proben lag die Beanstandungsquote bei 60,3 %Prozent. Insgesamt wurden 20 Nahrungsergänzungsmittel und 18 Kosmetika teils mehrfach beanstandet. In Oberösterreich wurden gar neun von zehn Proben beanstandet, zum Teil auch mehrfach. Konsumentenschutz-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) zeigt sich darüber bestürzt und fordert Maßnahmen der Bundesregierung.
„Das ist ein katastrophales Ergebnis und ein Schlag ins Gesicht all jener Betriebe, die korrekt arbeiten. Vor allem aber ist es ein Warnsignal Konsumenten: Im Netz wird offenbar viel zu oft mit Heilsversprechen, fragwürdigen Inhaltsstoffen und mangelhafter Kennzeichnung Geld gemacht. Hier wird mit der Gesundheit der Menschen gespielt und das dürfen wir nicht länger hinnehmen“, so Kaineder.

Der Bericht hält fest, dass je ein Nahrungsergänzungsmittel bzw. ein kosmetisches Mittel als „nicht sicher“ beurteilt wurde. Bei Nahrungsergänzungsmitteln gab es zudem Beanstandungen wegen nicht zugelassener neuartiger Lebensmittel (Novel Food) sowie zahlreiche Mängel bei Kennzeichnung und unzulässigen Auslobungen. 

Kaineder fordert verstärkte Kontrollen im Onlinehandel und eine Anpassung des Nationalen Kontrollplans, wie im Bericht empfohlen. Härtere Konsequenzen bei illegalen Gesundheits- und Krankheitsversprechen insbesondere auf Websites, nicht nur am Produkt selbst. Und: Mehr Transparenz- und Sorgfaltspflichten für Webshops und Plattformen.

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