Bis zu 80 % weniger Regen in Tirol. Ganze Flüsse trocknen aus.
Österreich trocknet aus: Wasserpegel sind niedrig wie nie, Landwirte erwarten Ernteausfälle. Doch jetzt soll endlich genug Regen fallen.
So etwas sieht man nur ein Mal alle 100 Jahre: Wegen der fehlenden Niederschläge ist der Pegel der Donau derzeit auf dem absoluten Tiefstand. Gestern gingen Menschen dort spazieren, wo sonst die großen Schiffe fahren – das Wasser war kaum mehr vorhanden (Foto oben). Bei Rührsdorf (NÖ, Wachau), gegenüber von Weißenkirchen, ist die Wassergrenze um 28 Meter zurückgegangen!
Schiffe, die sonst fast die ganze Breite der Donau befahren können, müssen jetzt exakt in der Mitte manövrieren. Sonst bleiben sie im seichten Wasser einfach stecken.
Acht Monate trocken
Österreich trocknet aus: "In Oberösterreich und Niederösterreich hat es acht Monate lang weit weniger Regen gegeben als im Durchschnitt", so Alexander Orlik, Klimatologe der ZAMG. In vielen Gegenden gab es nur die Hälfte der üblichen Regenmengen. In Tirol waren es gar 80 Prozent weniger Regen.
Die Folgen sind vor allem in der Landwirtschaft verheerend: Es drohen gewaltige Ernteausfälle.
Die heimischen Forstbetriebe warnten vor "beträchtlich" erhöhter Waldbrandgefahr. Gras ist bereits derart trocken, dass ein heißer Autoauspuff die Pflanzen entzünden kann.
Auch Allergiker leiden derzeit mehr als sonst: Weil kein Regen die Luft "wäscht", ist die Konzentration von Pollen weitaus stärker als normal.
Regen und Kälte
Heute bleibt es noch heiß (26 Grad), aber dann bringen die Eisheiligen die Niederschläge. Freitag früh beginnt es vereinzelt zu regnen. Ab Samstag bis voraussichtlich Dienstag nächster Woche wird es überall fast durchgehend Schauer geben. Und extrem abkühlen: ab Sonntag 12 Grad.