Sechs Jahre Haft

Diese "Frau" war ein Bankräuber

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Die schlechteste Travestie-Verkleidung aller Zeiten machte Bankräuber berühmt.

Der Coup auf die Raika von Unterretzbach schrieb im vergangenen Herbst gleich mehrmals Schlagzeilen. Einmal, weil der Täter vor (!) dem Überfall beim Ausspionieren vom Bürgermeister des kleinen Grenzortes vorsorglich fotografiert wurde – für den Fall, dass der Fremde etwas anstellt. Was Burhan S. am nächsten Tag auch tatsächlich machte – der 44-jährige überfiel die Raika mit einer Gaspistole im Anschlag, entkam mit 20.400 Euro und war gleich darauf mit dem Fahndungsfoto des Ortschefs in allen Zeitungen. Auch in Tschechien, wo er sich bei einem Freund in Znaim versteckte. Der knöpfte ihm auch gleich die halbe Beute ab – und gab ihm im Gegenzug eine Perücke, Sonnenbrillen und die Schminksachen seiner Frau.

Billige Maskerade fiel im Bus nach Brünn auf
Weit kam der Flüchtige mit der notdürftigen Verkleidung als Frau nicht. Eine Mitfahrerin im Bus nach Brünn durchschaute die Maskerade und alarmieret per Handy die Polizei, die den Türken bei der Endstation in Empfang nahmen.

Am Mittwoch nun stand der Bankräuber Burhan S. in Korneuburg vor Gericht – und versuchte, Mitleid zu erwecken, indem er sich als willenloses Opfer seiner Sucht ausgab: „Auch beim Überfall war ich voll drauf. Ich brauchte das Geld für Drogen.“ Der Richter nahm ihm die Masche nicht ab und verdonnerte den Angeklagten zu sechs Jahren Haft. Weil es noch härter ausfallen hätte können, nahm Burhan an. Das Urteil ist rechtskräftig.

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