Elektriker starb bei der Arbeit

Wespen forderten heuer schon 3 Tote

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Aggressive Erd-Wespen griffen spielende Kinder an.

Der Techniker Harald E. (35) war Donnerstagabend in seiner Heimatgemeinde Wolfern dabei, die Trafostation zu warten. Dabei krabbelte ihm ein Insekt in den Nacken. Der Hobby-Fußballer schlug mit der flachen Hand dagegen und wollte das Tier vertreiben. Die Wespe stach zu und die Tragödie nahm ihren Lauf: Die Stichwunde im Nacken schwoll stark an und Harald E. bekam keine Luft. Weil sein Hausarzt auf Urlaub war, alarmierten Kollegen die Rettung. Doch das Herz versagte – trotz einer einstündigen Reanimation konnte er nicht wiederbelebt werden.
Stich in Hals. Damit sind 2011 schon drei Menschen an den Folgen von Wespen-Stichen gestorben. Alle in Oberösterreich.

Am 30. Mai starb Franz D. (53) bei Braunau: Eine Wespe stach ihn beim Rasenmähen am Golfplatz in Höhnhart in den Hals und er war sofort tot. Todesursache war ein kardiologischer Schock – er reagierte allergisch auf das Gift. Am 26. Mai erwischte es Florian D. (43) bei Freistadt, auch während der Arbeit. Der allergische Rumäne rannte nach dem Stich zwar sofort zu seinem Kollegen und bat ihn, die Rettung zu rufen. Doch dann brach er zusammen: Herzversagen.

Noch schlimmer

„Dabei sind bis jetzt noch kaum Wespen unterwegs. Erst ab Herbst haben die Tiere dann richtige Hochsaison“, weiß Wespen-Fachmann Bernhard Seidel vom Zoologischen Institut der Universität Wien im Gespräch mit ÖSTERREICH.

Kinder attackiert

Ebenfalls am Donnerstag mussten 21 Kinder (alle von 7 bis 13 Jahre alt) ein Horror-Erlebnis über sich ergehen lassen. Bei einem Waldspaziergang stieg ein Mädchen auf ein Erdloch, ein verborgenes Nest von Hunderten Erd-Wespen. Die Brummer fühlten sich gestört und binnen Sekunden stieg ein wild gewordener Schwarm der Tiere auf und stach auf die ganze Gruppe ein. „Die Tiere stoßen in so einer Situation ein Serum als Signal für den ganzen Stamm aus und greifen dann an“, erklärt Seidel. Zwei Kids (9 und 11 Jahre alt) und zwei Betreuerinnen mussten wegen allergischer Reaktionen ins Spital gebracht werden. Aber gute Nachricht: ihr Zustand ist stabil.

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