Hype geht weiter

Emil darf nicht sterben - Kult-Elch ist ganzjährig geschont!

Der Hype um Jung-Elch Emil, der in Polen aufgebrochen über Tschechien nach Österreich gewandert ist, nimmt kein Ende. Es gibt sogar schon eine Facebook-Fangruppe mit mehr als 2.800 Mitgliedern - auch hier wehren sich alle gegen einen drohenden Abschuss.

Emil in Greifenstein

Das letzte Foto von Montag aus einem Lastwagenfenster (!) bei Greifenstein. Emil wird immer zutraulicher. Von Panik keine Spur. Dann setzte er seinen Weg Richtung Westen fort.

© Karner, facebook

Wien. NÖ. Elch Emil wandert weiter durch Niederösterreich. Nachdem er im Weinviertel von Dutzenden Augenzeugen gefilmt, geknipst oder einfach nu bewundert wurde, wie er zum Beispiel unter Polizeischutz durch Korneuburg trottete, überquerte das nordische Huftier auf Abwegen - das ausgewachsen eine Schulterhöhe von 2,3 Metern erreicht - schwimmend die Donau ist ist nun Richtung Tulln unterwegs. Zuletzt wurde er am Montag von einem Lastwagenfahrer eines Erdbauunternehmens an der Grenze zur Marktgemeinde St Andrä-Wördern gesehen und abgelichtet. Dazu schreibt die Firma auf ihrem Posting in der neu gegründeten Facebookgruppe "EMIL der Elch":

???? Emil fühlt sich auf unserer Deponie wohl und dürfte auch LKW's mögen???????? 

2.500 Mitglieder haben sich in der FB-Gruppe in wenigen Tagen zusammengefunden, selbstverständlich ist auch der Autor dieser Zeilen mit dabei. Eine einhellige Meinung herrscht dort - wie vermutlich im ganzen Land - zu der mehr als irritierenden Meldung von Claudia Bieber, Leiterin des Wildtierforschungsinstituts FIWI an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, gegenüber Ö1 zum Thema, wie man mit dem Jungtier verfahren soll, wenn er sein vermutlich anvisiertes Ziel, den Böhmerwald, nicht findet und bei künftigen Begegnungen mit der Zivilisation gar zum "Problem-Elch" wird. "So eine Narkose ist eine enorme Belastung. Auch das Einfangen ist eine enorme Stressbelastung." Es sei außerdem eine gesellschaftspolitische Frage, ob nicht auch die Tötung eine Option sei. 

Emil Route

Die Wegstrecke vom Raum nach Wien: zirka 160 Kilometer hat Emil allein da zurückgelegt. Doch er kommt aus Polen, wurde erstmals in Ostrava in Tschechien gesichtet - und bekam dort auch seinen Namen.

© google maps

Unisono schallt solchen Radikallösungen entgegen "Emil darf nicht sterben" - vermutlich wird sich auch kein Jäger finden, denn: "Jagdtechnisch gesehen ist der Elch bei uns ganzjährig geschont und hat somit nichts zu befürchten", so FPÖ-NÖ-Jagdsprecher Hubert Keyl.

Unterdessen wurde bekannt, wie Emil zu seinem Namen kam. Wie tschechische Medien berichten, erhielt er ihn von dortigen Naturfreunden und soll bewusst an die tschechische Sportlegende Emil Zátopek erinnern, der in den 1950er-Jahren zum Jahrhundert-Athleten und vierfachen Goldmedaillen-Gewinner wurde, von dem es nur hieß: "Er läuft und läuft und läuft...." Auch Elch Emil ist unermüdlich, spult Kilometer nach Kilometer herunter.

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