Zwei der Tatverdächtigen im Mordfall Burgstaller mussten sich am Donnerstag vor Gericht verantworten. War es doch kein Raubmord?
Zwei Männer mussten am Donnerstag im Zusammenhang mit der Ermordung des oberösterreichischen Ex-Fußballprofis Peter Burgstaller in Südafrika vor Gericht erscheinen. Thokozisi Msani (25) und sein 21 Jahre alter Bruder Simo Msani sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Sapa angeklagt, Burgstaller am Freitag am Selborne Estate-Golfplatz in Pennington (Durban) erschossen und ausgeraubt zu haben.

Verdächtige auf Kaution frei?
Das Gericht in Scottburgh
(Vorsitz: Chris Schoeman) gab dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf die
Verhängung einer vorerst siebentägigen Untersuchungshaft statt. In diesem
Zeitrahmen können die Verdächtigen um Rechtsbeistand und die Hinterlegung
einer Kaution ansuchen. Am 6. Dezember muss das Brüderpaar erneut vor
Gericht erscheinen. Es wird angenommen, dass die Verdächtigen dann einen
Antrag auf Kaution stellen werden.

"Zum Geständnis gezwungen"
Der ältere Bruder
sagte dem Richter, er sei von der Polizei gewaltsam angegriffen und zur
Ablegung eines Geständnisses gezwungen worden. Richter Schoeman ordnete
daraufhin an, dass Thokosisi Msani einem Bezirksarzt vorgeführt wird. Die
Brüder waren am Dienstag festgenommen worden.

Zweiter Verdächtiger noch nicht angeklagt
Zuvor war am
Samstag ein anderer Mann im Zusammenhang mit dem Mordfall Burgstaller hinter
Gitter gewandert. Dieser Verdächtige ist nicht wegen des mutmaßlichen
Raubmordes an dem Oberösterreicher angeklagt worden. Er musste bereits am
Montag unter der Anklage des illegalen Waffenbesitzes in Umzinto vor Gericht
erscheinen und blieb anschließend in Untersuchungshaft.
War es doch kein Raubmord?
Die Polizei hat Raub als Motiv für
die Ermordung von Peter Burgstaller noch nicht offiziell bestätigt. Es war
jedoch bekanntgegeben worden, dass das Mobiltelefon des früheren Torwarts
und Betreibers einer Eventagentur offenbar gestohlen worden war. Der
Schlüssel zu seinem Hotelzimmer lag neben der Leiche, die Hosentaschen des
Mannes waren nach außen gekehrt.

Von hinten erschossen
Die Zeitung "Mercury" berichtete
am Donnerstag, dass Burgstaller in den Rücken geschossen worden sei, nicht
in die Brust, wie die Polizei zuvor angegeben hatte. Das Blatt schrieb: "Er
wurde in den Rücken geschossen, als er sich umdrehte, um wegzurennen."
Am Mittwochnachmittag hatte die Gerichtsmedizin die Obduktion ausgeführt.
Peter Burgstallers Frau, seine Schwester und sein Schwager, die von
Österreich nach Durban gereist waren, hatten am Tatort, dem Golfplatz, einen
Kranz für den zweifachen Familienvater niedergelegt.
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Noch ein Österreicher starb in Südafrika
Nach einem
Bericht von "heute" (Dienstagsausgabe) war zwei Tage vor der
Ermordung des Ex-Profi-Fußballers Burgstaller ebenfalls auf eine
Österreicherin geschossen worden. Das bestätigte das Außenministerium. Laut
Launsky-Tieffenthal wurden wurden eine 49-jährige Niederösterreicherin und
ihr deutscher Ehemann am 21. November Opfer eines bewaffneten Überfalls in
Bryanston, einem Vorort von Johannesburg. Eine Bande stürmte das Haus des
Ehepaares, das laut Außenministerium schon längere Zeit in Südafrika lebte,
und schoss sofort. Der Ehemann starb, seine Frau überlebte schwerst verletzt
und befindet sich derzeit in einem Krankenhaus, wo sie von einer Angehörigen
betreut wird.
Auch deutscher Auswanderer ist tot
Am Mittwoch ist laut dpa
überdies ein bekannter deutscher Auswanderer ermordet worden. Der seit 1952
in dem Kap-Staat lebende Franz Richter wurde nach Angaben seiner Tochter
Gaby Burmer am Mittwoch auf seiner Haia Safari Ranch westlich von
Johannesburg mit Schüssen in Kopf und Brust gefunden.