Tirol

Erstes Lokal verbietet Küssen

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Insieme: Schmusen ist hier untersagt – sonst droht der Rauswurf.

Verrückt, aber wahr: In einem Innsbrucker Restaurant ist Küssen verboten. Der Lokalchef wirft deshalb seit Jahren schmusende Paare raus.

Das Innsbrucker Restaurant Insieme nahe des Hauptbahnhofs ist seit Jahren bekannt. Der Grund dafür sind aber nicht besonders schmackhafte Speisen oder billige Getränke, sondern die eigenwillige Hausordnung. Lokalbesitzer Kerameddin Korkmaz hat seinen Gästen nämlich ein Kussverbot auferlegt. Kurz: Er hat genug von schmusenden Pärchen – und wirft diese eigenhändig hinaus, wenn es denn sein muss. Mehrere Ehepaare können davon ein Lied singen...

Lokalchef Korkmaz: „Nur Begrüßungskuss ist okay“
„Aus Respekt vor unseren Mitarbeitern und internationalen Gästen bitten wir Sie, Zärtlichkeiten in unserem Lokal zu unterlassen“, steht auf einer Hinweistafel an der Wand.

Hausherr Korkmaz rechtfertigt das so gegenüber ÖSTERREICH: „Es gibt einfach Sachen, die man in Lokalen nicht macht.“

Ein Begrüßungskuss oder Händchenhalten seien für ihn in Ordnung, aber: „Es bleibt ja meist nicht dabei. Es wird herumgeschleckt und herumgeschmust. Wo fangen Zärtlichkeiten an und wo hören sie auf. Ästhetisch passt das nicht hierher“, meint Korkmaz.

Aus Trotz: Gäste rufen im Internet zum Küssen auf
Die Wirtschaftskammer Tirol, bei der mehrere Pärchen vor kurzem Beschwerde eingereicht haben, gibt ihm aber Recht: „Jeder Lokalbesitzer darf im Rahmen seines Hausrechts selbst entscheiden, welche Gäste er bedienen will und welche nicht“, meint Peter Trost, Geschäftsführer der Sparte Tourismus.
Ob die Gäste das akzeptieren, wird sich weisen: Im Internet formieren sich schon Gruppen, die zum Küssen im Insieme extra auffordern. In einem Blog wird eine Kussprämie versprochen...

"Mein Kuss-Verbot ist legal"

In ÖSTERREICH erklärt der Chef des Restaurants „Insieme“, warum er sich im Recht sieht.

„Ein Begrüßungskuss ist menschlich. Aber es gibt einfach Sachen, die man in Lokalen nicht machen kann. Dieses Kussverbot ist aber legal“, sagt der türkischstämmige Restaurantchef Kerameddin Korkmaz zu ÖSTERREICH. Daran mussten bereits Dutzende Paare glauben, die des Lokals verwiesen wurden. Korkmaz sagt aber: „Ich führe das Lokal seit elf Jahren. Ich kennen meine Rechte und Pflichten.“ Der Lokalchef ist als streitbare Person bekannt: Gäste berichten, er sei „immer schon verstört gewesen“, andere sagen „er beleidigt seine Kunden“.

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