Ein letztes Gespräch nach der Trennung: Als Rüdiger K. die Worte fehlten, griff er zur Waffe – und wurde zum Killer. Danach richtete er sich selbst.
Ihre Gutmütigkeit wurde Zita V. (52) zum Verhängnis: Denn das klärende Trennungsgespräch mit ihrem Ex-Freund Rüdiger K. (53), den sie vor drei Monaten für einen anderen Mann verlassen hatte, erwies sich für die Antiquitätenhändlerin aus St. Wolfgang Montagabend als Todesurteil.
Die Tatwaffe/ (c) APA
Kaltblütig
Es geschah in der ehemaligen gemeinsamen Wohnung
in St. Gilgen: Als alles gesagt war, griff Rüdiger K. kaltblütig zur Waffe
und drückte ab: Mit vier Schüssen – drei in den Oberkörper und einen in den
Kopf – streckte er seine Ex-Geliebte nieder, ehe er auch seinem Leben ein
Ende bereitete.
Seriennummer
Das Mordwerkzeug, eine nicht registrierte Taurus
Brasil Kaliber 38 Spezial, hatte der Oberösterreicher aus Bad Ischl illegal
besessen. An der Waffe war die Seriennummer herausgeschliffen worden. Das
Verbrechen wurde erst entdeckt, nachdem der neue Lebensgefährte von Zita V.
die Polizei verständigte, weil sich seine Freundin nicht wie vereinbart
gemeldet hatte. Beamte fanden die Leichen in der versperrten Wohnung. Sie
mussten über den Balkon des Nachbar-Appartements klettern: Am Tatort gab es
weder Kampfspuren noch einen Abschiedsbrief.
Temperament
In St. Wolfgang, wo die Ungarin (die auch die
österreichische Staatsbürgerschaft besaß) einen Shop in bester Lage betrieb,
ist man fassungslos. "Sie war total lieb, mit einer gehörigen Portion
ungarischen Temperaments", erzählt eine Anrainerin. Und: "Frau Zita hatte
ihren Ex bis vor kurzem im Laden beschäftigt."
Abgebrannt
Warum sich Zita überhaupt auf Rüdiger K. eingelassen
hatte, ist für viele unverständlich. "Er war schon in der Schule eigen",
erzählt eine ehemalige Klassenkameradin. "Es dürfte ihm alles zu viel
geworden sein." Hintergrund: Vor der Trennung brannte das Lokal des
ehemaligen Wirtes ab, danach schlitterte er als Kaufmann in den Konkurs.