Auch der kleine Sohn (39) musste die fürchterliche Bluttat im Stiegenhaus mitansehen.
Keine „Glanzleistung“ war der Einsatz einer gemischten Streife, die Montagnachmittag zu einem Mietshaus am Schönaugürtel in Graz gerufen wurde. Die 26-jährige Lydia K., die erst im Herbst in das Haus gezogen war und der Hippie-Bewegung zuzurechnen ist – hatte schon seit Samstag Stress mit ihrem deutschen Lebensgefährten, der trotz der Trennung Einlass begehrte.
Schon Samstag und auch Sonntag war es zu Polizeieinsätzen gekommen, erzählt Nachbarin Donalda D. Der Mann wurde weggewiesen.
Pfefferspray
Als die Polizistin und ihr Kollege in das Haus kamen, trafen sie dort auf den Verdächtigen, der im Stiegenhaus stand. Just in diesem Moment öffnete die Frau, die auf die Cops gewartet hatte, die Wohnungstür. Da zog der 36-Jährige ein Messer, stürmte auf die Frau zu und stach vor den Augen der Beamten und vor dem weinenden Sohn der Steirerin mehrmals auf ihren Oberkörper ein.
Das Opfer wehrte sich heftig. Als die Polizisten den Angreifer schließlich mit Pfefferspray und Körpergewalt niederrangen, blieb das Messer im Arm der Frau, die kollabierte, stecken. Lydia K. wurde operiert. Ihr Zustand ist stabil. Hintergründe und Motiv sind unklar. Es gibt Gerüchte um einen zweiten Mann mit einem gelben Hippie-Bus. Der Angreifer wurde wegen Mordversuchs verhaftet. Es gilt die Unschuldsvermutung.(kor)