Arbeitslos

Fall Emily: Sanitäter gefeuert

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Zwei Finger in Müll geworfen: Das Kind bangt um seine Hand.

Ganz Österreich fragt sich, was dem hauptberuflichen Rot-Kreuz-Sanitäter Heimo P. (Name von der Redaktion geändert) durch den Kopf gegangen ist, als er die beiden abgetrennten Fingerkuppen der kleinen Emily (3) in den Müll geworfen hat.

Die Wahnsinns-Aktion hat auf jeden Fall schwerwiegende Folgen für den Tiroler (es gilt die Unschuldsvermutung). „Das war ein Fehler, der einfach nicht passieren darf. So etwas habe ich in 30 Jahren Berufserfahrung noch nicht erlebt“, sagte RK-Sprecher Fritz Eller am Donnerstag zu ÖSTERREICH: „Der Kollege wurde nach dem Vorfall suspendiert und wird entlassen werden.“

Mama von Emily wünscht sich eine Entschuldigung
Eine strafrechtliche Konsequenz wird dem Sanitäter aber offenbar erspart bleiben. Die Mutter der kleinen Emily, der wie berichtet vergangene Woche beim Spielen in der Wohnung von Freunden der Mutter in Zirl (Bezirk Innsbruck-Land) mit einer wuchtigen Holztür zwei Fingerkuppen abgetrennt wurden, will keine rechtlichen Schritte gegen das Krankenhaus und auch nicht gegen den Sanitäter einleiten. Iris Lengauer-Stockner zu ÖSTERREICH: „Ich hätte nur gerne eine Entschuldigung von ihm, dann wäre die Sache für mich erledigt.“

Alle hoffen, dass die Wunden gut verheilen
Zum Glück wurden die Kuppen später im Müll gefunden und in einer Notoperation wieder angenäht. Emilys Familie hofft, dass die Finger des Mittel- und Ringfingers der linken Hand zusammenwachsen und auch gut durchblutet werden. „Die OP ist gut verlaufen“, so die Mama: „Jetzt heißt es abwarten und positiv denken, dass Emily wieder gesund wird.“

ÖSTERREICH: Herr Eller, was sagen Sie zu der Aktion Ihres Kollegen, der zwei Fingerkuppen der kleinen Emily in den Müll warf?
FRITZ ELLER:
So etwas habe ich in 30 Jahren Berufserfahrung noch nicht erlebt.

ÖSTERREICH: Was geschieht mit dem Kollegen jetzt?
ELLER:
Er wurde suspendiert, ist zu 90 Prozent seinen Job los. Er wird entlassen werden.

ÖSTERREICH: Welche Konsequenzen ziehen Sie aus diesem Vorfall?
ELLER:
Wir werden das Thema in Schulungen behandeln, obwohl es zum kleinen Einmaleins jedes Sanitäters gehören muss, so etwas nicht zu machen. Es war sein persönlicher Fehler, aber das darf nicht passieren.

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