Wien-Donaustadt

Fall geklärt: Opa war der "Sniper"

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Schwangere Wienerin wurde von Schrotkugeln schwer verletzt.

Die scheinbar hinterlistige Schussattacke, bei der am 20. September in Wien-Donaustadt eine 19-Jährige schwer verletzt wurde, war - zumindest was den Tathergang angeht - erfunden: Nicht ein Unbekannter steckte dahinter, wie die junge Frau erklärt hatte, sondern ihr Großvater. Der alte Herr hatte unabsichtlich geschossen, und seine Enkelin wollte ihn durch eine unwahre Behauptung schützen.

Schüsse aus unmittelbarer Nähe
Die schwangere 19-Jährige war von Schrotkugeln an Kopf und Brust getroffen worden, als sie mit ihrem Freund und ihrem Hund am Telefonweg spazieren ging. Erst als die Frau am Donnerstag aus dem Krankenhaus entlassen wurde, gestand sie, dass ihr Großvater unabsichtlich auf sie geschossen hatte. Die Ermittler waren schon nach kriminaltechnischen Untersuchungen stutzig geworden: Aufgrund der Verletzungen musste der Schuss nämlich in unmittelbarer Nähe abgegeben worden sein.

Die 19-Jährige wurde daher nach der Krankenhausentlassung einvernommen. "Nach anfänglichem Leugnen gab sie an, dass sie von ihrem im gemeinsamen Haus lebenden 76-jährigen Großvater aus Unachtsamkeit mit einem Kleinkalibergewehr angeschossen worden war", so die Polizei. Die Enkelin wollte den Opa schützen, daher behauptete sie im Krankenhaus, von einem Unbekannten attackiert worden zu sein.

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Der 21-jährige Lebensgefährte wird nun wegen falscher Beweisaussage angezeigt. Seiner Freundin dürfte nichts mehr passieren: Sie wurde bisher nicht offiziell einvernommen - was u.a. eine Belehrung über ihre Rechte voraussetzen würde und bestimmten Formvorschriften folgt - sondern nur im Krankenhaus von Beamten befragt. Der junge Mann war bereits polizeilich einvernommen worden.

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